Berlin (agrar-PR) -
Berliner Kinder haben heute Frau Bundesministerin Aigner 450 selbst gemalte Bilder der WWF-Kindermalaktion "Stoppt den Beifang!" übergeben. Die "Young Pandas" baten Bundesministerin Aigner, sich für eine "schlaue Fischerei" einzusetzen. "Wir brauchen dringend Rückwurfverbote und Anlandungsgebote", erklärte die Bundesministerin anlässlich der Übergabe dieser Kinderbilder mit Blick auf die bevorstehende Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik. Die derzeit geltenden Regelungen der EU-Fischereipolitik führen
dazu, dass Beifänge an unerwünschten oder untermaßigen Fischen wieder
über Bord geworfen werden: Fischer dürfen nur die Fischarten anlanden
und vermarkten, für die sie eine Fangquote haben. Außerdem ist für die
angelandeten Fische in der Regel eine bestimmte Mindestgröße
vorgeschrieben. Da - von Art zu Art unterschiedlich - in der Regel nur
wenige Fische den Rückwurf überleben, entsteht dem Ökosystem Meer durch
die Rückwürfe bei manchen Beständen ein ähnlich hoher Verlust wie durch
die angelandeten Fänge selbst.
Ein abgestimmtes System von Rückwurfverboten und Anlandungsgeboten
dagegen könnte in vielen Fischereien einen starken Anreiz schaffen,
Beifänge von vornherein zu vermeiden. Damit würden auch die Fischer in
die Lage versetzt, eine stärkere Verantwortung für die Erhaltung der
Fischbestände und die Schonung des Ökosystems zu übernehmen. Die
deutsche Fischereiwissenschaft arbeitet deshalb bereits intensiv mit
der Fischerei zusammen, um die Selektivität von Fanggeräten weiter zu
verbessern.
Zur Vermeidung von Beifängen werden zum Beispiel die
Netzmaschen in Form und Größe besser an die jeweiligen Zielfischarten
angepasst und/oder verbesserte "Fluchtfenster" für die übrigen Arten
eingebaut. Diese technischen Maßnahmen haben den Vorteil, dass sie sich
nach ihrer Entwicklung schnell in der Praxis umsetzen lassen.
Vor diesem Hintergrund setzt sich die Bundesregierung seit langem
für eine grundlegende Neuorientierung der EU-Fischereipolitik in diesem
Bereich ein. Bei den Tagungen der EU-Fischereiminister hatte
Bundesministerin Aigner wiederholt deutlich gemacht, dass der
Vergeudung von Meerestieren dringend ein Ende gesetzt werden muss.
"Das Problem ist seit Jahren bekannt. Deshalb ist es jetzt an der
Zeit, auf europäischer Ebene endlich zu handeln. Wenn es gelingt, diese
neue Politik durchzusetzen, werden die Fischer von selbst darauf
achten, dass möglichst nur die Fische in ihre Netze gehen, die sie auch
tatsächlich fangen wollen", erklärte die Ministerin.
Bundesministerin Aigner dankte den Kindern für die Übergabe der
Bilder zum Thema "Stoppt den Beifang!" und versprach ihnen, dass sie
alles tun werde, "damit wir endlich eine "schlaue" Fischerei bekommen:
zum Wohle des Meeres und nicht zuletzt der Fischer selbst."