Schwerin (agrar-PR) - "Mit der Produktion von Edelkrebsen soll langfristig eine regionale
und hochwertige Marke als einheimisches Gegengewicht zu importierter
Ware oder nicht heimischen Arten etabliert werden", sagte der Minister
für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus.
Unter
dem Aspekt Schutz und Nutzung aquatischer Ressourcen in
Mecklenburg-Vorpommern wurde von 2005 bis 2008 ein Begleitprojekt zur
Förderung der Edelkrebsnachzucht erfolgreich durchgeführt. In vier
Betrieben wurde damit begonnen, den heimischen Edelkrebs (Astacus
astacus) aufzuziehen. Der Schwerpunkt war dabei zunächst,
Elternpopulationen aufzubauen, die eine Basis für die Bereitstellung
von Satzkrebsen bilden. Gleichzeitig wurden verschiedene Verfahren des
Erbrütens und der Aufzucht von Jungkrebsen untersucht.
Der
Produktionsstandort "Krebsgarten Basthorst" entwickelte sich im
Projektzeitraum zum Vorreiter. Hier wurden in den vergangenen Jahren
eine Reihe von Versuchen zur Optimierung der Aufzucht und Vermehrung
von Flusskrebsen in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Fischerei
der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei aus
Rostock durchgeführt. Das Krebsprojekt in Basthorst wurde mit rund
100.000 Euro aus EU- und Landesmitteln unterstützt.
Im
Krebsgarten finden bereits regelmäßige Führungen mit potentiellen
Krebszüchtern statt, die von den bisher gesammelten Erfahrungen
profitieren. Gegenwärtig laufen die Vorbereitungen für den Aufbau
weiterer Betriebe. Um die noch junge Branche weiter zu stärken, wurde
das Forschungsprojekt "Aufbau und Entwicklung einer Edelkrebsaquakultur
in Mecklenburg-Vorpommern" etabliert.
Neben der weiteren
Optimierung der Aufzuchtbedingungen zur wirtschaftlichen Nutzbarmachung
des Edelkrebses soll bis zum Jahr 2012 eine Erzeugergemeinschaft
"Flusskrebse aus M-V" entstehen.
Neben dem Institut für Fischerei
ist der Krebsgarten Basthorst ein wichtiger Anlaufpunkt für zukünftige
Krebszüchter, wenn es um grundsätzliche Fragen wie Eignung von Gelände
und Wasser geht. Ein eigens dafür eingerichtetes Labor ermöglicht erste
Analysen. Vor Ort erhält man auch Informationen zu den aktuellen
Fördermöglichkeiten aus dem Europäischen Fischereifonds (EFF) und den
baurechtlichen Voraussetzungen. Die Initiative will aber ausdrücklich
auch Natur- und Umweltinteressierte einladen, an dem Projekt
mitzuwirken. "Die professionelle und geschützte Aufzucht von
Speisekrebsen kann eine wichtige Grundlage für die Wiederansiedlung der
bedrohten Art sein", so der Minister.