09.09.2014 | 18:15:00 | ID: 18609 | Ressort: Landwirtschaft | Fischerei

Erstbesatz: Pazifik-Garnelen zukünftig aus Mecklenburg-Vorpommern

Grevesmühlen (agrar-PR) -

„In Grevesmühlen geht heute mit der Garnelenfarm eine einmalige, zukunftsweisende Anlage in Betrieb. Einerseits weil die Abwärme aus dem regionalen Klärwerk genutzt wird und andererseits weil damit die enormen Klima – und Umweltbelastungen durch die Produktion in und den Transport aus Fernost praktisch auf Null gefahren werden“, erklärte der Minister für Landwirtschaft Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus heute anlässlich der Inbetriebnahme der Green Aqua Farming.

Garnelen oder auch „shrimps“ sind schon lange kein exotisches Produkt mehr. Mit einer Produktion von weltweit 3,2 Mio. Tonnen machen Shrimps gewichtsmäßig zwar nur 3% des „Speisefischmarktes“ aus, haben aber im monetären Vergleich mit 20% der Einnahmen eine herausstehende wirtschaftliche Bedeutung. Die Aufzucht der Shrimps selbst findet fast ausschließlich in Südostasien und Mittelamerika statt. 56.000 Tonnen werden jedes Jahr nach Deutschland importiert. Tendenz steigend. Diese Shrimps werden vorwiegend in großen Teichwirtschaften gezüchtet. „Der Preis dafür ist hoch: Mangrovenwälder wurden in großem Stil abgeholzt. Die Teiche sind wegen der Verschmutzung oft nur wenige Jahre in Betrieb. Es werden also immer neue Farmen angelegt und dafür immer mehr Mangrovenwälder abgeholzt. Mangrovenwälder sind aber die Kinderstube für viele Fische und andere im Meer lebende Organismen. Das ist leider vielen Verbrauchern gar nicht so bewusst“, erklärte der Minister.

Insgesamt, so die Welternährungsorganisation FAO, gingen seit 1980 etwa 20 Prozent aller Mangrovenwälder verloren. Außerdem setzen viele Farmen aus Angst um ihre Bestände vermehrt auf Antibiotika. „Wenn man all dies weiß, wird verständlich, welche Bedeutung einer transparenten Aufzucht von Shrimps vor Ort zukommt

Hinzu kommen die langen Transportwege (meist zur See), die die tiefgefrorenen Schrimps zurücklegen müssen. So liegt Vietnam, einer der größten Produzenten, ca. 9.500 km Luftlinie entfernt. In Grevesmühlen hingegen sind 24 Ernten pro Jahr mit einer Jahresproduktion von insgesamt 16 Tonnen vorgesehen. Die Landesregierung fördert das Vorhaben mit einem Zuschuss von mehr ca. 825.000 € aus Mitteln des Europäischen Fischereifonds und des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf etwa 1,7 Mio. Euro. Überdies wurden die Anlagen in Mecklenburg-Vorpommern hergestellt, so dass regionale Wirtschaftskreisläufe geschlossen wurden. „Diese Investition zeigt, welcher Mehrfachnutzen für Mensch und Umwelt möglich ist, wenn man neuen Ansätzen aufgeschlossen ist. Wer kann schon von sich behaupten, frische Garnelen aus regionaler Herkunft ohne zu Lasten der Umwelt zu kaufen? In Grevesmühlen wird dies bald möglich sein“, so Dr. Backhaus. (regierung-mv)

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