Kiel (agrar-PR) - Schleswig-Holsteins Fischereiministerin Dr. Juliane Rumpf hat
Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner gebeten, sich bei der EU für
eine kurzfristige Aussetzung des ansonsten ab April in der westlichen
Ostsee geltenden Dorschfangverbots für Stellnetzbetriebe einzusetzen.
Frau Rumpf begründete das in einem Schreiben an die
Bundeslandwirtschaftsministerin mit dem Eiswinter, der zusammen mit den
seit vergangenem Jahr ausgesprochen niedrigen Erlösen der
Stellnetzfischereibetriebe beim Dorsch zu starken wirtschaftlichen
Schwierigkeiten geführt habe. "Normalerweise sind die ersten Monate
des Jahres immer die umsatzstärksten, in diesem Jahr konnte aber wegen
des Eises so gut wie gar nicht gefangen werden. Vier Monate mit fast
völligem Fangausfall sind für die Betriebe aber kaum zu verkraften",
argumentierte die Fischereiministerin. Sie schloss sich daher einer
Initiative des Landesfischereiverbandes Schleswig-Holstein ausdrücklich
an, das Dorschfangverbot im Jahr 2010 auszusetzen und dafür die
entsprechende EU-Verordnung kurzfristig zu ändern.
Frau Rumpf betonte, dass durch eine solche Regelung die angestrebte
Schonung des Dorschbestandes nicht gefährdet werde, da bereits der
Eiswinter zu einer faktischen Bestandsschonung beigetragen habe und
außerdem die Anlandungen der Stellnetzfischerei gegenüber denen der
Schleppnetzfischerei vergleichsweise gering seien. Ferner würden
Stellnetze überwiegend küstennah, also außerhalb der Laichgebiete
eingesetzt.