Kiel (agrar-PR) - Fischereiministerin Dr. Juliane Rumpf hat sich zu einer grundlegenden
Reform der europäischen Fischereipolitik bekannt. Bei der Eröffnung
einer gemeinsamen Veranstaltung mit der EU-Kommission sagte sie heute
(26. November) in Büsum: "Es gibt fast 800 Rechtsakte der EU, die
sich mit Fisch oder Fischerei befassen. Diese Fülle an Vorschriften ist
für Betriebe und Verwaltung kaum noch umsetzbar. Trotzdem ist
beispielsweise der Erhaltungszustand vieler Fischarten Besorgnis
erregend. Es muss daher um wirkliche Verbesserungen in der Gemeinsamen
Fischereipolitik gehen", forderte Frau Rumpf. Eine Alternative zur
europäischen Fischereipolitik, so die Ministerin weiter, gebe es
ausdrücklich nicht, rein national ließen sich die bestehenden Probleme
nicht lösen.
Fischereiministerin Rumpf betonte, dass die EU-Fischereipolitik
einfacher und transparenter sowie in der ganzen EU einheitlich
durchgesetzt werden müsse. Außerdem setzte sie sich dafür ein, dass der
Abbau bestehender Überkapazitäten in fairer Weise erfolge: "Unser
schon geleisteter Kapazitätsabbau muss berücksichtigt werden. Das
heißt: Nur in den Mitgliedstaaten müssen Überkapazitäten abgebaut
werden, in denen sie noch bestehen", sagte sie. In Verbindung damit
forderte sie einen besseren Schutz der handwerklichen Küstenfischerei
und eine nachhaltige Fischerei. "Dazu gehört beispielsweise auch, das werden nicht alle gern hören, die schrittweise Einführung von Rückwurfverboten", so Frau Rumpf. Die Ministerin kündigte an, sich für alle Facetten der Fischerei einsetzen zu wollen: "Sei
es Krabben-, Frischfisch-, Muschel-, Binnen- oder Angelfischerei, ob
Aquakultur, Fischverarbeitung oder Fischvermarktung – jeder Bereich hat
seine spezifischen Besonderheiten und Probleme", erläuterte sie.
Außerdem wolle sie die enge Zusammenarbeit der norddeutschen
Küstenländer und dem Bund zum Wohle der Fischerei fortsetzen.