12.08.2011 | 10:30:00 | ID: 10390 | Ressort: Landwirtschaft | Fischerei

Kontrollierte Aufzucht und Vermehrung von Zandern zukünftig immer wichtiger

Schwerin (agrar-PR) - "Mit der heutigen Einweihung dieser Anlage gehen wir auf einem der Teilgebiete der Aquakultur den nächsten konsequenten Schritt von der Labor- zur Experimentalanlage, um die Technologie der Zanderaufzucht bestimmbarer und sicherer zu machen.
Nach Ablauf dieses Pilotprojektes wollen wir über ein Know-how verfügen, dass den Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern zur Verfügung gestellt werden kann", sagte der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz anlässlich der Einweihung der Experimentalanlage zur Aufzucht von Zandern in Hohen Wangelin (Landkreis Müritz).Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern hat sich in ihrer Koalitionsvereinbarung vorgenommen, die Aquakultur in unserem Land zu unterstützen und sie weiter zu entwickeln. Mit 242 Tonnen afrikanischer Welse, 376 Tonnen Karpfen, 150 Tonnen Forellen und schätzungsweise 150 Tonnen Stör nahm die Produktion von Fischen in Aquakulturanlagen im Land im vergangenen Jahr erstmals seit der Wende wieder leicht zu.

Der kontrollierten Aufzucht und Vermehrung von Zandern wird zukünftig eine wirtschaftlich immer wichtigere Rolle zukommen. "Die bereits vorhandenen wissenschaftlichen Erkenntnisse hinsichtlich der Kultivierung von Zander in der Aquakultur lassen einen optimistischen Eindruck zu", so Minister Backhaus.

Zandererträge aus der Aquakultur sind bis heute allerdings eher ein Zusatzprodukt der Haltung als Nebenfisch, zum Beispiel in der Karpfenteichwirtschaft. "Da Teichwirtschaften vor allem aus Gründen des Naturschutzes, aber auch aus wirtschaftlichen Gründen kaum eine Chance haben, um in ihnen in größeren Mengen wirtschaftlich Zander produzieren zu können, kommt der Ausweitung der Produktion von Kreislaufanlagen die entscheidende Bedeutung zu", sagte der Landwirtschafts- und Umweltminister.

Bereits 2007/2008 hatte die Landesforschungsanstalt begonnen, alle verfügbaren Daten zur Zanderkultivierung zusammenzutragen. Es folgten weitere Experimente in den Anlagen in Boek am Ostufer der Müritz. "Es war daher logisch, dass der Pilotanlage jetzt eine Experimentalanlage folgt, mit der wir das Ziel verfolgen, auf dem Niveau einer kommerziellen Anlage nachzuweisen, wie es möglich sein wird, Zander in ihrem gesamten Lebenszyklus aufzuziehen", so Minister Backhaus. Wenn dies gelingt, werden voraussichtlich Ende 2015 Daten zur Verfügung stehen, die zeigen wie eine kommerzielle Anlage zur Aufzucht von Zandern auszusehen hat. Dafür werden allein bis Ende 2012 in Anlage, Versuche und Personal rund 6,5 Millionen Euro investiert. Die Anlage wurde und wird aus Mitteln des Europäischen Fischereifonds und des Landes Mecklenburg-Vorpommern finanziert. (PD)
Pressemeldung Download: 
Agrar-Presseportal
Agrar-Presseportal
Postfach 131003
70068 Stuttgart
Deutschland
Telefon:  +49  0711  63379-810
E-Mail:  redaktion@agrar-presseportal.de
Web:  www.agrar-presseportal.de
>>>  Pressefach


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.