06.12.2012 | 12:35:00 | ID: 14096 | Ressort: Landwirtschaft | Fischerei

Landwirtschaftsministerium wirbt um Investoren in die Aquakultur

Rostock (agrar-PR) -

An ihrem 27. Technologieabend "Wertschöpfung in MV" fragte die IHK in Rostock am Dienstag: "...und was ist mit Fisch?" Zur Alternative Aquakultur sprach Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus.

Gegenwärtig macht die Fischwirtschaft inklusive Fang, Verarbeitung, Vermarktung und Aquakultur nur etwa ein Zehntel des Umsatzes der Landwirtschaft von MV aus. In Teichen, Becken und Fließkanälen, Kreislaufanlagen und Netzgehegen produzierten im Vorjahr die 22 Aquakultur-Unternehmen laut Statistischem Landesamt knapp 1000 Tonnen Fisch. Ein Drittel dieser Menge entfallen auf Regenbogenforellen und den Gemeinen Karpfen. Mit knapp einem Viertel sind verschiedene Welsarten an der Aquakultur beteiligt. Weitere Süßwasserfische wie Lachsforelle, Bachsaibling, Zander, Hecht und Aal ergeben zusammen weniger als 3 Prozent der erzeugten Menge.

Dr. Till Backhaus: "Es ist das zentrale Interesse der Landesregierung, Investoren in die Aquakultur zu werben, damit sie sich hier ansiedeln. Denn weltweit steigt der Fischkonsum. Gleichzeitig lesen wir fast täglich, wie schlecht es den Beständen in den Weltmeeren geht. Die Nachfrage nach Aquakulturerzeugnissen wird steigen; Mecklenburg-Vorpommern muss davon profitieren."

Fische und Krebse aufzuziehen, reiche aber nicht. Zur "Wertschöpfung" gehört auch die Vermarktung. Laut Statistik wurde 2011 ein Viertel der Gesamterzeugung von 19 Aquakultur-Betrieben auf direktem Weg vermarktet, 28 Prozent von 7 Betrieben über den Großhandel und 13 Prozent von 8 Betrieben an den Einzelhandel verkauft. Der Landwirtschaftsminister lud die Unternehmer ein, für die Vermarktung auch die Kompetenz des Agrarmarketingvereins AMV zu nutzen.

"Wenn man über Aquakultur nachdenkt, dann ist es wichtig, auch eine entsprechende Infrastruktur aufzubauen", betonte Dr. Till Backhaus, "zu der Investitionen in die Grundlagenforschung, in die angewandte Forschung, in die Aus- und Weiterbildung, in Ausrüsterfirmen sowie in Möglichkeiten des Erfahrungsaustausches und der Öffentlichkeitsarbeit gehören." Da bei den geforderten hohen Standards der Umweltgesetzgebung Aquakultur künftig fast nur durch Kreislaufanlagen möglich sein wird, hat das Landwirtschaftsministerium das Institut für Fischerei der Landesforschungsanstalt seit 2000 mit finanziellen Mitteln für die Weiterentwicklung dieser Technologie ausgestattet.

Der Minister regte an, auch die Entwicklung der Aquaponik, einer Kombination von Pflanzen- und Fischproduktion, wissenschaftlich zu begleiten. "Ich hoffe, dass der Aquakulturbeirat des Deutschen Fischereiverbandes sich positiv positionieren wird, damit wir dieses Projekt wie auch die anderen aus Mitteln des Europäischen Fischereifonds unterstützen können."

Forschung und Entwicklung müssen Hand in Hand mit den Aquakultur-Unternehmen arbeiten. Deshalb werden mehr und mehr Unternehmen durch das Institut für Fischerei der Landesforschungsanstalt, aber auch das Leibnitz-Institut in Dummerstorf und die Universität Rostock, in die Projekte integriert bzw. eine Zusammenarbeit vereinbart.

In Richtung IHK wünschte sich der Landwirtschaftsminister: "Es wird auch darauf ankommen, dass der Anlagenbau in Mecklenburg-Vorpommern langfristig nicht nur durch die Firmen PAL-Anlagenbau und die Landgesellschaft verkörpert werden, sondern dass deutlich mehr Firmen auf das Thema Aquakultur aufmerksam gemacht werden. (PD)

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