07.07.2016 | 19:05:00 | ID: 22585 | Ressort: Landwirtschaft | Forstwirtschaft

Backhaus stellt Landtag Forstbericht vor - 1.000 ha mehr Wald seit 2011

Schwerin (agrar-PR) - Im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern informiert Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, morgen auf Basis des 6. Landesfortberichts über den Zustand der Wälder und die Aufgaben, Erfolge und Herausforderungen in der Fortwirtschaft.
Im Vorfeld resümierte der Minister: „Wir haben mehr Wald; wir haben einen gesunden, vorratsreichen Wald und mit mehr Laub- und Totholz auch einen naturnahen, ökologischen Wald.“

Fast 1.000 ha Waldfläche seien seit 2011 hinzugekommen. Heute verfügt das Land über 558.000 ha Waldfläche. Die positive Entwicklung seit 1990 beruhe auf gezielten Erstaufforstungen sowie der natürlichen Neuwaldbildung. Von der Gesamtwaldfläche seien 41 % Landeswald (230.100 ha), 40 % Privatwald (220.600 ha), 10 % Körperschaft (57.700 ha) und 9 % Bundeswald (49.700 ha).

Auch weist Backhaus darauf hin, dass auf über 9 % der Waldfläche des Landes keine Holznutzung stattfindet. Damit hat M-V bundesweit den höchsten Anteil an stillgelegten Wäldern. Hier könne sich das Ökosystem Wald nahezu ungestört entwickeln. Besonders erfreut zeigt er sich über das große gesellschaftliche Interesse an der Zukunft der Wälder.

Im April wurde unter Zustimmung von über 30 Verbänden, Vereinen und Institutionen das Landeswaldprogramm 2016 beschlossen. „Für mich bilden die wissensbasiert getroffenen Empfehlungen der Verbände eine maßgebliche Orientierung für die strategische Ausrichtung der Waldpolitik bei uns im Land.“

Neben der Bedeutung des Waldes für das Klima, den Hochwasserschutz und die Bildung für Nachhaltige Entwicklung unterstreicht er die Forstwirtschaft als Schlüsselbranche im ländlichen Raum: Das Cluster Forst und Holz umfasste 2012 rund 2.450 Unternehmen mit etwa 14.000 Beschäftigen und einem jährlichen Umsatz von rund 1,5 Mrd. Euro. Der Gesamtholzeinschlag in MV lag im Jahr 2014 bei 2,072 Mio. m³. Dies entspricht einem Anteil von 3,8 % am Gesamtholzeinschlag Deutschlands. Der Holzeinschlag hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesteigert; von 1,4 Mio. m³ (2003) auf 2,07 Mio. m³ (2014).

Doch auch der Naturschutz spielt in den Wäldern von M-V eine wichtige Rolle: Von den 235 im Land ausgewiesenen Flora-Fauna-Habitat-Gebiete existieren in 207 Waldflächen. Auch von den 286 Naturschutzgebieten (91.600 ha) sind 105 Gebiete (30.000 ha) mit verschiedensten Waldformen bestockt. Hinzu kommen 36 Naturwaldreservate mit einer Waldfläche von etwa 1.550 ha. Auch gehören etwa 47.000 ha der Landesfläche in die Kategorie „Nationales Naturerbe“. Auch auf dem „internationalen Parkett“, so Dr. Backhaus, „finden die Naturschönheiten des Landes Anerkennung“. So befinden sich 2 der 15 Buchenwaldgebiete der UNESCO-Weltnaturerbestätte „Buchenwälder der Karpaten und alte Buchenwälder Deutschlands“ in M-V.

Als Herausforderungen für die Forstwirtschaft sieht er unter anderem den Aufbau klimastabiler Wälder durch eine verbesserte Standorterkundung sowie die Bewältigung des Generationswechsels und den damit verbundenen Fachkräftemangel. „Es ist davon auszugehen, dass rund 50% aller Forstmitarbeiter in den kommenden 15 Jahren in den Ruhestand gehen. Hier tut sich künftig eine große Lücke auf, was Wissen und Erfahrung anbelangt.“ Hinzu komme, dass die Spezialisierung in den Forstbetrieben weiter zu nimmt und auch die Anforderungen an höher qualifizierte Mitarbeiter immer größer werden. „Unsere Aufgabe besteht darin, Strategien zu entwickeln, mit denen wir fähige Mitarbeiter gewinnen und dauerhaft halten können.“

Hintergrund

Mit dem Forstbericht der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern wird der im Landeswaldgesetz (LWaldG) verankerte Auftrag erfüllt, den Landtag einmal in jeder Legislaturperiode über den Zustand der Wälder und die Lage der Forstwirtschaft zu informieren. Der erste Forstbericht wurde 1994 von der Landesregierung erstellt. Zusätzlich legte die Landesregierung dem Landtag von 1991 bis 2005 jährlich einen Waldzustandsbericht vor. Auf der Grundlage des 1. Deregulierungsgesetzes Mecklenburg-Vorpommern wurde die jährliche Berichtspflicht der Landesregierung gegenüber dem Parlament bezüglich des Waldzustands aufgehoben. Dennoch hat das Umweltministerium auch in diesem Jahr einen Waldzustandsbericht für 2015 vorgelegt. (regierung-mv)
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