Hannover (agrar-PR) - Spitzenpreise können Niedersachsens Waldbesitzer zurzeit nicht
erwarten. Während aber für fast alle landwirtschaftlichen Produkte die
Preise deutlich unter Druck geraten sind, gibt es für
Nadelholzsortimente im niedersächsischen Waldbesitz wieder angemessene
bis gute Preise. „Auf den Nachfragerückgang in Folge der
Wirtschaftskrise haben unsere Waldbesitzer richtig reagiert und den
Einschlag um rund 40 Prozent zurück genommen“, schildert Frank Haufe
aus der Forstabteilung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen
gegenüber dem Landvolk-Pressedienst. Er wertet diese Entscheidung der
55.000 niedersächsischen Privatwaldbesitzer, die eine Waldfläche von
rund 500.000 ha bewirtschaften, als Grundlage für die jetzt zu
beobachtende Marktentspannung. Zusätzlich profitiert das Nadelholz von
der weiter ungebrochenen Nachfrage nach Energieholz, sei es direkt als
Scheite für den Kamin oder Ofen oder als Pellets auch für größere
Blockheizkraftwerke. Dieser Nachfrageboom hat auch dazu geführt, dass
im Wald wieder „reiner Tisch“ gemacht wird. Die Nadelbäume werden in
Abschnitte gesägt, die als Industrieholz verwertet werden, der obere
Abschnitt, vom Förster auch Schopf genannt, liefert Energieholz. Die
Waldbesitzer sollten daher die aktuellen Preise nutzen und anstehende
Pflege- und Verjüngungsmaßnahmen jetzt umsetzen, raten die Förster.
Während die Lage beim Nadelholz aus forstwirtschaftlicher Sicht
recht entspannt ist, bleibt der Laubholzmarkt unter Druck. Volle Lager
und fehlende Impulse im Export bereiten hier große Probleme. Prognosen
über das Jahr 2009 sind äußert schwierig, heißt es in Expertenkreisen.
Waldbesitzer, die Laubholz nutzen möchten, sollten sich daher vorab die
Vermarktung absichern und nur nach Abschluss fester Verträge Laubholz
einschlagen. Mehr Realitätssinn fordern die Waldbesitzer in der
Diskussion mit Naturschutzverbänden. Sie verweisen auf neuere
Gutachten, wonach im niedersächsischen Privatwald die Ansprüche des
Naturschutzes mehr als ausreichend respektiert werden. Dies belegt
beispielsweise auch der Totholzanteil, der weitaus höher ist als
vielfach unterstellt. Zusätzlich möchten sich die Waldbesitzer auch dem
Wunsch nach mehr regenerativen Energien nicht verschließen. Vor diesem
Hintergrund wehren sich die niedersächsischen Privatwaldbesitzer wie
auch die Landwirte gegen eine zunehmende Konkurrenz um knapper werdende
Flächen