Schwerin (agrar-PR) - "Mecklenburg-Vorpommern hat forstpolitisch zahlreiche interessante
Facetten zu bieten. Sie sind das Ergebnis einer langfristigen Politik,
die den Ausgleich zwischen den zahlreichen Interessenträgern sucht",
sagte der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr.
Till Backhaus heute in Schwerin im Rahmen der Festveranstaltung
anlässlich der 60. Jahrestagung des Deutschen Forstwirtschaftsrates.
Als
Beispiel nannte der Minister das gemeinsam mit dem
Landestourismusverband ins Leben gerufene Waldaktien-Projekt. Mit dem
Kauf einer Waldaktie für zehn Euro werden zehn Quadratmeter Wald
begründet. Damit wird langfristig die Kohlendioxidfreisetzung einer
vierköpfigen Familie gebunden, die bei einem zweiwöchigen Urlaub in
Mecklenburg-Vorpommern zusätzlich entstehen.
"Auch wenn hierdurch
kein Eigentum begründet wird, konnte die Waldaktie bereits über 10.000
Male verkauft werden. Hunderte Urlauber haben die Bäume selbst
gepflanzt. Das ist Forstpolitik zum Anfassen", machte Minister Backhaus
deutlich.
Für die Forstpolitik des Landes sei die vertrauensvolle
Zusammenarbeit mit den vielfältigen Interessenträgern in den vergangenen
Jahren auch bei schwierigen Entscheidungen prägend gewesen. "So haben
wir zum Beispiel am "Runden Tisch Wald" im Konsens ein
Landeswaldprogramm beschlossen, das in ausgewogener Form die
Schwerpunkte der Forstpolitik definiert, ohne das sich einzelne Verbände
dem anschließend versperrt haben", sagte der Minister. Diese Stärkung
der Gemeinsamkeiten habe vor allem den Waldbesitzern im Land geholfen.
"Die
Landesforstverwaltung wurde in den vergangenen Jahren mit Augenmaß,
Verantwortungsbewusstsein und eisernem Sparwillen umfassend reformiert.
Die Landesforstanstalt beweist erfolgreich, dass eine
Einheitsforstverwaltung in der Rechtsform einer Anstalt des öffentlichen
Rechts ein zeitgemäßer öffentlicher Dienstleister sein kann", hob
Backhaus hervor. Die Förderpolitik des Landes sei auf öffentliche Ziele,
Strukturentwicklung der Forstbetriebe und Diversifizierung der
wirtschaftlichen Grundlage ausgerichtet worden. Dafür stehen in der
aktuellen Förderperiode 2007 bis 2013 rund 75 Millionen Euro für die
forstliche Förderung bereit.
Mecklenburg-Vorpommern hat über eine
halbe Million Hektar Wald, die sich im Eigentum von 46.000 Waldbesitzern
befinden. Über 40 Prozent des Waldes befinden sich in Natura
2000-Gebieten. Über fünf Prozent der Waldfläche wurden bereits der
vollständigen natürlichen Entwicklung überlassen.
Hintergrund:
Der
Deutsche Forstwirtschaftsrat e.V. wurde 1950 als Nachfolgeorganisation
des 1919 errichteten "Reichsforstwirtschaftsrates" gegründet, der 1934
durch die Diktatur der Nationalsozialisten aufgelöst wurde. Er ist die
politische Stimme von rund 2 Millionen privaten und öffentlichen
Waldbesitzern, die das grüne Drittel Deutschlands nachhaltig pflegen und
bewirtschaften.
Als forstpolitisches Sprachrohr der Branche
vertritt der DFWR die Belange der Forstwirtschaft in Deutschland gemäß
den Zielsetzungen der drei Säulen ökonomische, ökologische und soziale
Nachhaltigkeit. Dazu gehören der Erhalt und die Sicherung der
Ertragslage der Forstwirtschaft, der Landschafts-, Natur- und
Umweltschutz im Wald sowie seine Erholungs- und Schutzfunktion.
Auf
nationaler und internationaler Ebene arbeitet er mit Branchen und
Institution der Holzwirtschaft und Umweltverbänden zusammen. Außerdem
betreibt der DFWR forstpolitische Öffentlichkeitsarbeit.