14.12.2015 | 17:15:00 | ID: 21566 | Ressort: Landwirtschaft | Forstwirtschaft

Höfken in Boppard: „Klimavertrag von Paris stärkt nachhaltige Forstwirtschaft“

Mainz (agrar-PR) - Waldbesitzerversammlung

Bei der Mitgliederversammlung des Waldbesitzerverbands Rheinland-Pfalz am Montag in Boppard hat Forstministerin Ulrike Höfken die Bedeutung des Waldes für den Klimaschutz hervorgehoben. „Der Wald in Rheinland-Pfalz speichert 280 Millionen Tonnen CO2, das sonst in die Atmosphäre entweichen würde“, sagte Höfken. Indes  würden in Rheinland-Pfalz jährlich 38,5 Millionen Tonnen CO2 freigesetzt. Die Ministerin dankte den Waldbesitzern für ihr Engagement zum Erhalt der Wälder: „Nachhaltige Forstwirtschaft ist aktiver Klimaschutz.“ Höfken war am Wochenende vom Klimagipfel in Paris zurückgekehrt, wo sie als Vertreterin der Bundesländer an den Verhandlungen teilnahm. „Der Klimavertrag von Paris stärkt die nachhaltige Forstwirtschaft“, so die Ministerin. Das Abkommen markiere einen Wendepunkt der weltweiten Klimapolitik: „Die 196 Vertragsstaaten haben das Zeitalter der erneuerbaren Energien und das Ende der fossilen Energien eingeleitet. Jetzt muss die Umsetzung folgen, davon wird auch die Gesundheit unserer Wälder profitieren.“

Höfken wies darauf hin, dass der Klimawandel dem Wald und damit auch der Forstwirtschaft bereits heute zu schaffen mache. Dem aktuell vorgelegten Waldzustandsbericht zufolge, seien 73 Prozent der Waldbäume in Rheinland-Pfalz geschädigt. Nach heutigem Stand müsse die Forstwirtschaft im Land aufgrund der Klimaschäden in Zukunft mit jährlichen Einnahmeverlusten zwischen 16 und 21 Millionen Euro rechnen. Hauptursache dafür seien die zu warmen und zu trockenen Sommer der vergangenen Jahre, die den Wald stressten sowie den Schädlingsbefall verschärften. Zudem sei die Waldbrandgefahr und die Zahl der Stürme gestiegen. „Die Energiewende in Rheinland-Pfalz ist unser  wichtigster Beitrag, um diese Entwicklung zu stoppen“, so Höfken. Die Waldbesitzer beteiligten sich durch die Bereitstellung von Windkraftstandorten an diesem Prozess, der in Rheinland-Pfalz umwelt- und naturverträglich umgesetzt werde. Zudem hob die Ministerin das ökonomische und ökologische Potenzial des Holzbaus hervor: „Auch Holzprodukte speichern CO2. Wer mit Holz baut, schützt das Klima“, sagte Höfken und verwies auf das Cluster „Forst und Holz“, aus dem aktuell die Initiative für den Bau von Flüchtlingsunterkünften in Rheinland-Pfalz hervor gegangen sei.

Mit einem Waldanteil von 42 Prozent sei Rheinland-Pfalz neben Hessen das waldreichste Bundesland. „Hierzulande sichern Forst- und Holzwirtschaft über 50.000 Arbeitsplätze und erwirtschaften einen Jahresumsatz in Höhe von rund sieben Milliarden Euro“, so die Ministerin. Mehr als ein Viertel des Waldes in Rheinland-Pfalz sei in der Hand von rund 330.000 privaten Waldbesitzern. Ihnen kündigte Höfken in Boppard an, dass Landesforsten die  Bewirtschaftung des Privatwaldes weiter aktivieren werde. Dazu fördere das Land verstärkt die Waldbauvereine, in denen sich Privatwaldbesitzer zusammengeschlossen haben. Zudem seien die fünf Pilotprojekte zur eigenständigen Holzvermarktung im Privatwald in Bitburg, Prüm, Daun, Altenkirchen und in der Pfalz  erfolgreich auf den Weg gebracht worden.

Als Erfolgsmodell bezeichnete Höfken das Gemeinschaftsforstamt in Rheinland-Pfalz, das neben den öffentlichen Waldbesitzer auch die privaten betreue.  Mit Sorge betrachte die Landesregierung die Aktivitäten des Bundeskartellamts gegen die ähnlich strukturierte Landesforstverwaltung in Baden-Württemberg. „Rheinland-Pfalz hat eine Änderung des Bundeswaldgesetzes angestoßen, um den Erhalt der länderspezifischen Strukturen in der Forstwirtschaft abzusichern“, so Höfken. Sie appellierte an die Bundesregierung, den  Gesetzentwurf zügig in das Gesetzgebungsverfahren einzubringen.

 

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