06.01.2015 | 20:55:00 | ID: 19459 | Ressort: Landwirtschaft | Forstwirtschaft

Hoffnung für die Baumart Esche?

Erfurt (agrar-PR) - ThüringenForst forscht an einem Resistenzprogramm

Das erstmals 2009 in Thüringen beobachtete Eschentriebsterben hat sich rasant im ganzen Freistaat verbreitet. Es steht zu befürchten, dass die Esche in den heimischen Wäldern bei weiterer Krankheitsausdehnung seltener anzutreffen sein wird. Ein bisher in unseren Breiten unbekannter, aus Ostasien stammender Schlauchpilz infiziert die Eschentriebe aller Altersklassen, sodass es je nach Vitalität des Baumes zum Zurücksterben der Krone, dann oft zum Absterben des Baumes kommt. Doch jetzt schöpfen die Forstschutzexperten bei ThüringenForst Hoffnung: Forschungen aus Nordeuropa zeigen, dass die Resistenz gegen diese Krankheit genetisch bedingt ist und sich vererben lässt.  Auch in Thüringen laufen seit 2012 Untersuchungen in dieser Richtung. Diese werden jetzt verstärkt.

 

„Wir haben die Hoffnung, resistentes Pflanzmaterial aus Eschen gewinnen zu können, welche in der Lage sind den Erreger abzuwehren und offensichtlich ohne größeren Vitalitätsverlust eine Infektion zu überstehen. Dies würde die Rettung der Esche als forstwirtschaftlich wie ökologisch wichtigen Waldbaum voranbringen“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Denn die Experten beobachteten, dass unmittelbar neben befallenen Eschen immer wieder Einzelexemplare scheinbar völlig oder nahezu frei von Schadsymptomen waren. Seit dem Sommer 2012 wurden einige dieser Exemplare durch die Förster erfasst, markiert und geschützt. 2014 entnahmen Experten Reisermaterial, aus dem nun Pflanzen gezogen werden. In Freilandversuchen erfolgt später eine künstliche Infektion dieser Jungpflanzen mit dem gefährlichen Schlauchpilz. Bestätigt sich die Resistenz der Mutterbäume, könnte eine neue, weitgehend tolerante Eschengeneration in Thüringen etabliert werden.

 

Sorge bereitet gleichwohl eine mögliche Verarmung der genetischen Diversität dieser „neuen“ Eschengeneration, die sich dann womöglich den Umweltveränderungen wie etwa dem Klimawandel weniger gut anpassen kann. Ebenso besteht Gefahr, dass sich die Virulenz des Erregers erhöht und dieser auch die vorhandene Resistenz dieser „neuen“ Eschen überwinden kann.

 

Als seien diese Risiken nicht schon genug,  steht auch noch ein neuer Eschenschädling vor der Tür: Der Asiatische Eschenprachtkäfer hat von Osten

einwandernd mittlerweile die Region Moskau erreicht. Es ist nur eine Frage  der Zeit, wann er in Thüringen erstmals gesichtet wird.

 

 

Forstdirektor Dr. Horst Sproßmann
Leiter der Stabsstelle "Kommunikation, Medien"

 

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