28.09.2021 | 11:34:00 | ID: 31038 | Ressort: Landwirtschaft | Forstwirtschaft

Jagdstrecke in Brandenburg bei fast allen Wildarten rückläufig

Potsdam (agrar-PR) - Nach dem Rekordergebnis der Schwarzwildstrecke im letzten Jahr mit mehr als 102.000 Stück wurden im Jagdjahr 2020/2021 90.306 Stück Schwarzwild in Brandenburg erlegt.
Die Landkreise Uckermark, Oberhavel und Barnim verzeichneten eine leichte Streckensteigerung, während in der Prignitz und dem Havelland deutlich weniger Schwarzwild erlegt wurde – hier ging der Abschuss um bis zu 27 Prozent zurück.

Im Vergleich zu den letzten zehn Jahren liegt die Schwarzwildstrecke 2020/2021 mit gut 15.000 Stück über dem zehnjährigen Durchschnitt. Die Erlegungsprämien des Landes haben dazu beigetragen. Dennoch zeigen die Streckenzahlen eine immer noch zu hohe Schwarzwildpopulation.

Vor dem Hintergrund der Afrikanischen Schweinepest in Brandenburg bleibt es oberstes Ziel, die Schwarzwildbestände schnell und vor allem nachhaltig und deutlich zu reduzieren. Die ab dem Jagdjahr 2021/2022 vom Agrar-Umweltministerium neu aufgelegte Erlegungsprämie zielt genau darauf ab: Um weiteren Nachwuchs zu verhindern, gibt es für jedes erlegte weibliche Stück Schwarzwild der Altersklassen I und II in diesem Jagdjahr eine Prämie für 80 Euro.

Der Dank geht an die Jägerinnen und Jäger, die sich aktiv an der wichtigen Bejagung und Reduzierung der Wildschweinbestände beteiligt haben. Sie werden gebeten, diese Anstrengungen fortzuführen.

Streckenrückgänge verzeichneten aber auch die anderen Schalenwildarten. Mit 7.339 Stück Rotwild wurden vergangenes Jagdjahr 11 Prozent weniger als im Jahr zuvor erlegt. Ein ähnlich starker Rückgang in der Strecke wird beim Damwild verzeichnet: Hier liegt der Wert mit 9.762 erlegten Stück Damwild 10 Prozent hinter der Vorjahresstrecke. Die wenigsten Abweichungen gab es beim Rehwild: 58.151 erlegte Rehe belegen hier einen nur leichten Streckenrückgang von 4 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum.

In Anbetracht der vielerorts noch zu hohen Schalenwildbestände in Brandenburg ist eine rückläufige Gesamtstrecke des verbeißenden Schalenwildes keine gute Entwicklung. Nach wie vor sind die Verbiss- und Schälschäden an den Trieben, Knospen und der Rinde junger Bäume in Brandenburgs Wäldern zu hoch. Die für die Zukunft so wichtige Erneuerung der Wälder kommt so nur schleppend voran. Auch der durch den Waldumbau angestrebte Artenreichtum ist häufig ohne zusätzlichen Schutz nicht zu erreichen.

Ein möglicher Grund für den Rückgang der Jagdstrecken im Fall von Schwarz- und des weiteren Schalenwildes könnte die coronabedingte Schließung vieler Gastronomien und die dadurch schwierigere Vermarktung von Wildfleisch sein. Auch die Jagdbeschränkungen in den ASP-Restriktionszonen können sich negativ auf die Jagdstrecke ausgewirkt haben.

Mit 197 erlegten Mufflons brach die Strecke beim Muffelwild fast um die Hälfte gegenüber dem Vorjahr ein. Hier spricht viel für den Einfluss des Wolfes, der diese nicht natürlich vorkommende Wildart hauptsächlich in den Landkreisen Oberhavel, Prignitz und Uckermark zurückzudrängen scheint und so einen positiven Einfluss auf das Ökosystem Wald hat.

Bezüglich der Niederwildarten werden folgende Streckenentwicklungen im Vergleich zum vorigen Jagdjahr festgestellt: Die Feldhasenstrecke ist vom Vorjahreswert 2.472 auf 2.198 Stück zurückgegangen. Die Gänsestrecke verzeichnet ein Plus von 8 Prozent (2.823 Stück). Die Entenstrecken (4.814 Stück, 14 Prozent weniger) und Ringeltaubenstrecken (1.110 Stück, 12 Prozent weniger) haben hingegen abgenommen.

Differenziert zeigt sich auch die Raubwildstrecke: 24.222 erlegte Füchse spiegeln etwa das Vorjahresniveau wider, die Dachsstrecke (4.429 Stück) hingegen ging um 12 Prozent zurück. Mit einer Strecke von 35.117 Stück ist der Waschbär weiterhin die meistgejagte Raubwildart in Brandenburg. Die Höhe der Marderhundstrecke (5.691 Stück) fiel um 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die Zahlen der großen Nager verzeichnen den höchsten Anstieg: 7.119 Nutria und 439 Bisame kamen im Jagdjahr 2020/2021 zur Strecke.
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