Stuttgart (agrar-PR) -
Jahresbilanz 2008 des Staatswaldes Baden-Württemberg vorgestellt / Blick in die Zukunft ist trotz wirtschaftlich schwierigem Umfeld optimistisch "Das Betriebsergebnis 2008 im Staatswald für die Holzproduktion in
Höhe von
14,8 Millionen Euro ist sehr erfreulich, auch wenn aufgrund
der allgemeinen Wirtschafts- und Finanzkrise ein Rückgang gegenüber
2007 um 8,8 Millionen Euro nicht zu verhindern war. Der Rückgang der
Holzpreise um rund 25 Prozent sowie die gedämpfte Nachfrage waren nicht
zu kompensieren", sagte der baden-württembergische Minister für
Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Donnerstag
(20. August) in Stuttgart anlässlich der Präsentation der Jahresbilanz
2008 des Staatsforstbetriebes des Landes.
Maßgeblich für den Rückgang der Holzerlöse seien vor allem die
Auswirkungen der weltweiten Rezession in der holzintensiven
Bauwirtschaft im In- und Ausland gewesen. Insofern hatte das Platzen
der Immobilienblase in Ländern wie USA, Großbritannien oder Spanien
unmittelbar Auswirkungen auf die heimische Forstwirtschaft. "Die stark
exportorientierte mittelständische Sägeindustrie Baden-Württembergs hat
unter den Entwicklungen an den internationalen Schnittholzmärkten stark
gelitten. Dies schlug auf die Lage an den heimischen Rundholzmärkten
und somit auf die Ertragssituation der Forstbetriebe mit voller Wucht
durch", betonte Minister Hauk. Insofern sei es um so erfreulicher, dass
trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes 2008 im dritten Jahr in
Folge ein positives Betriebsergebnis erwirtschaftet werden konnte.
Der Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr allerdings falle schwer.
"Derzeit zeichnet sich eine gewisse Belebung der Holzmärkte ab. Auch
scheint der Exportbereich langsam wieder Fahrt aufnehmen. Gleichwohl
steuert die Forst- und Holzwirtschaft nach wie vor in einem
wirtschaftlich sehr schwierigen Fahrwasser. Insgesamt wird das Jahr
2009 aus wirtschaftlicher Sicht sehr schwierig werden. Ich bin jedoch
zuversichtlich, dass wir die Krise gemeinsam mit unseren Partnern aus
der holzverarbeitenden Industrie meistern werden", so der Minister.
Naturnahe und multifunktionale Waldbewirtschaftung hat sich bewährt
Die Leistungen des Landesforstbetriebs für die Belange des
Naturschutzes standen im Jahr 2008 ganz im Zeichen der Erhaltung der
biologischen Vielfalt. "30 Jahre naturnahe Waldwirtschaft haben die
Wälder im Land positiv beeinflusst. Naturnähe und Laubholzanteil sind
deutlich gestiegen, die Wälder sind im Schnitt älter und vorratsreicher
geworden. Im Bereich des Naturschutzes ist der Wald in
Baden-Württemberg in einer sehr guten Position", sagte Peter Hauk.
Durch den Schutz und den Erhalt von Lebensräumen selten gewordener
Tierarten erhöhe sich die Biodiversität. So würden beispielsweise die
Hohltaube oder der Schwarzspecht von einem speziellen Konzept zur
Förderung von sehr alten oder abgestorbenen Bäumen profitieren.
Spektakuläre Nachweise der als ausgestorben gegoltenen Wildkatze oder
die Stabilisierung gefährdeter Populationen würden die Richtigkeit des
Handelns unterstreichen. Das Auftreten von Biber, Uhu, Wanderfalke oder
des Auerhuhns sowie die einzelnen Nachweise des Luchses würden dies
eindrücklich belegen. "Wir werden diesen Weg weiter konsequent
fortsetzen. Dazu muss das Konzept einer naturnahen und
multifunktionalen Forstwirtschaft weiter entwickelt werden.
Gleichzeitig müssen Veränderungen sowohl beim Klima als auch am Wald
genau beobachtet und daraus Schlüsse gezogen werden",
betonte der
Minister.
ForstBW soll Waldbewirtschaftung dauerhaft sicherstellen
Das Jahr 2008 war auch geprägt von den Vorbereitungen für die
Gründung des Landesbetriebes ForstBW, die in zwei Schritten realisiert
wird. Zum 1. Januar 2009 wurden die haushaltstechnischen Änderungen im
Bereich der Buchführung und des Kassenwesens vollzogen. Zum 1. Januar
2010 erfolgt die organisatorische Umsetzung im Bereich der
Betriebsleitung. "Eine erfolgreiche Zukunft der Forst- und
Holzwirtschaft braucht eine gesunde wirtschaftliche Basis. Nur so kann
die Waldbewirtschaftung im Land dauerhaft sichergestellt werden.
ForstBW wird diesen Prozess für den Staatswald und für die mit
betreuten anderen Waldbesitzarten aktiv und nachhaltig mitgestalten.
Weitere Informationen zum Thema 'Wald in Baden-Württemberg' sind auf
der Internetseite des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum
unter
http://www.mlr.baden-wuerttemberg.de/ oder unter
http://www.wald-online-bw.de/
abzurufen. Fragen zur Forstwirtschaft allgemein finden sich auch unter
http://www.waldwissen.net/