08.06.2009 | 00:00:00 | ID: 792 | Ressort: Landwirtschaft | Forstwirtschaft

Minister Peter Hauk MdL: "Biodiversität notwendig, um Wälder und Forstwirtschaft an Klimaveränderungen anzupassen"

Stuttgart (agrar-PR) - Jahrestagung des Deutschen Forstwirtschaftsrates unter dem Motto 'Forst- und Holzwirtschaft - Nachhaltiges Wirtschaftswachstum' in Heidelberg
Georg Schirmbeck MdB, Präsident Deutscher Forstwirtschaftsrat:

„Waldbesitzer produzieren auf 1/3 unserer Landesfläche einen nachwachsenden Rohstoff, der stofflich, energetisch und chemisch zu verwerten ist, und für viele unserer Probleme eine Lösung bietet“

 
"Neben der aktuellen globalen Finanz- und Wirtschaftskrise steht die Forst- und Holzwirtschaft vor großen umweltpolitischen Herausforderungen. Diese reichen vom Klimawandel, über den weltweit wachsenden Energiebedarf bis zum Erhalt der biologischen Vielfalt. Das Tagungsthema 'Nachhaltiges Wirtschaftswachstum' beschreibt dabei einen Politikansatz, um Wirtschaftswachstum und Wettbewerbsfähigkeit mit ökologischer Verträglichkeit zu verbinden," sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Montag (8. Juni) anlässlich der 64. Jahrestagung des Deutschen Forstwirtschaftsrates in Heidelberg.

Mit einer Fläche von 1,3 Millionen Hektar gehört Baden-Württemberg zu einem der waldreichsten Bundesländer in Deutschland. Jährlich werden in Baden-Württemberg rund zehn Millionen Kubikmeter Holz eingeschlagen. Zusammen mit Bayern erzeugt Baden-Württemberg knapp 50 Prozent des in Deutschland produzierten Schnittholzes.

"Für das Waldland Baden-Württemberg ist es besonders wichtig, in Zeiten der Wirtschaftskrise und den umweltpolitischen Herausforderungen, Lösungen zu entwickeln, um die finanziellen Folgen des Klimawandels für den Wald und die Waldbewirtschaftung abzupuffern", erklärte Hauk. Hierzu könnten Mittel aus dem Handel mit Emissionszertifikaten in einen Waldklimafonds fließen und so die Risiken des Klimawandels abgesichert und Maßnahmen zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel finanziert werden.

Auch die ökologische Bedeutung der Forstwirtschaft dürfe nicht übersehen werden. Die Biodiversität sei ein wichtiger Beitrag um Wälder und Forstwirtschaft an zukünftige Klimaveränderungen anzupassen. Baden-Württemberg stehe für eine nachhaltige und naturnahe Waldwirtschaft. Sie biete zahlreichen Tier- und Pflanzenarten Lebensräume und habe in den vergangenen 30 Jahren den Nachweis erbracht, dass für ein dicht besiedeltes Land wie Baden-Württemberg, eine Integration des Naturschutzes in die Waldwirtschaft, der richtige Ansatz ist.

Ökologie und Ökonomie müssten bei nachhaltigem Wirtschaftswachstum Hand in Hand gehen. Mit rund 30 Milliarden Euro Jahresumsatz und 210.000 Beschäftigten komme dem Wirtschaftsfaktor 'Forst und Holz' in Baden-Württemberg eine hohe Bedeutung zu. Trotz der aktuell starken und nachhaltigen Rohstoffbasis, werde langfristig die steigende Nachfrage der Rohstoffverfügbarkeit zum zentralen Thema der Branche werden. Daraus würden sich enorme Innovations- und Marktpotenziale entwickeln. "Mit der Clusterinitiative 'Forst und Holz' wollen wir entscheidende Impulse für die Entwicklung neuer Produkte und Produktionsverfahren geben und damit die Wettbewerbsfähigkeit der Forst- und Holzwirtschaft sichern", betonte Minister Hauk.

Der Deutsche Forstwirtschaftsrat hat das Ziel, sowohl auf europäischer als auch auf internationaler Ebene der Ansprechpartner für die Deutsche Forstwirtschaft zu sein. „Dass wir immer mehr unsere internationalen Beziehungen ausbauen, zeigt die Teilnahme von zwei hochrangigen Vertretern der Zentralen Chinesischen Forstverwaltung aus Peking auf unserer Jahrestagung. Herr Ju Hongbo und Herr Wang Man befinden sich auf Einladung des DFWR auf einer einwöchigen Deutschlandreise, um die nachhaltige und multifunktionale Forstwirtschaft in Deutschland kennen zu lernen“, sagte Georg Schirmbeck. „Der nächste Schritt muss uns jedoch nach Brüssel führen, wo ein Europäischer Forstwirtschaftsrat sich aktiv in der forstpolitischen Gestaltung einbringen muss“, so Schirmbeck weiter.

Angesichts dieser eng verflochtenen Politikbereiche sei eine Koordination auf Bundesebene, wie sie vom Deutschen Forstwirtschaftsrat geleistet wird, zwingend notwendig. Vor dem Hintergrund der Europawahlen betonte der Minister, dass neben der Bundespolitik zunehmend auf europäischer Ebene Einfluss auf die Waldpolitik genommen werden müsse. Die Idee eines Europäischen Forstwirtschaftsrates werde daher von Baden-Württemberg aktiv unterstützt.

Zusatzinformation:

Der Deutsche Forstwirtschaftsrat vertritt alle, mit der Forstwirtschaft und dem Wald befassten Kreise der Bundesrepublik Deutschland. Mitglieder des DFWR sind berufsständische Organisationen, Landesforstverwaltungen, Vertreter des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände, Vertreter der forstwissenschaftlichen Hochschulen sowie weitere am Wald interessierte Verbände.

Weitere Informationen zum Deutschen Forstwirtschaftsrat sind auch unter www.dfwr.de zu finden.
Informationen zum Thema Waldwirtschaft und Forstpolitik sind auf der Internetseite des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum unter  www.mlr.baden-wuerttemberg.de zu finden.
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