Stuttgart (agrar-PR) -
"Waldforum Ostalbkreis" in Aalen / Ein Viertel der Waldfläche gehört 250.000 Kleinprivatwaldbesitzern / Organisatorischer und rechtlicher Rahmen für Privatwaldbetreuung stehen "Die 250.000 Kleinprivatwaldbesitzer bewirtschaften 350.000 Hektar
Wald. Dies ist ein Viertel der Waldfläche im Land. Für die
Landesregierung spielt der Kleinprivatwald deshalb eine große Rolle.
350.000 Hektar sind ein ökologisches, ökonomisches und soziales
Schwergewicht, welches die Forstpolitik des Landes beeinflusst", sagte
der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum,
Peter Hauk MdL, am Dienstag (21. April) beim "Waldforum Ostalbkreis" in
Aalen (Ostalbkreis).
Die neuen organisatorischen Leitplanken bezüglich der
Privatwaldbetreuung seien gesteckt. So übernehme der Landesforstbetrieb
ForstBW, der zum 1. Januar 2009 gegründet wurde, die Bewirtschaftung
des Staatswaldes auf der Ebene der unteren Forstbehörde. Das
Fortbestehen der Einheitsforstverwaltung sei im Landeswaldgesetz
klargestellt worden. Daher blieben sämtliche Aufgaben, also auch die
Aufgaben im Körperschaftswald und im Privatwald staatliche Aufgaben,
die auf der unteren Verwaltungsebene in den Landkreisen von den
Landratsämtern und in den Stadtkreisen von den Gemeinden wahrgenommen
würden. "Das Prinzip des Einheitsforstamtes schließt aber nicht aus,
dass sogenannte Dienstleistungsreviere aus privaten und
körperschaftlichen Wäldern gebildet werden können", betonte der
Minister. Die Beratung und Betreuung privater Forstbetriebe seien
ebenfalls als Aufgaben der Landesforstverwaltung im Landeswaldgesetz
fest verankert.
Auch künftig werde ein landesweit einheitliches
Dienstleistungsangebot zu einheitlichen Preisen benötigt, das aber auch
flexibel für die regionalen Besonderheiten ist. Denn in jedem Landkreis
sei die Situation etwas anders, was zu spezifischen Bedürfnissen in der
Privatwaldbetreuung führe.
Für eine qualitativ abgesicherte und solide Privatwaldbetreuung
genüge jedoch nicht nur ein weiterentwickeltes Dienstleistungsangebot.
Die Strukturschwäche dieser Besitzart sei gravierend. Dies erfordere
eine dauerhafte personelle und finanzielle Unterstützung der
öffentlichen Hand. "Wir brauchen aber auch eine weitere
Professionalisierung in der Privatwaldbetreuung. Baden-Württemberg muss
sich dabei an die Spitze hoch arbeiten. Es wäre arrogant zu glauben,
dass wir die Vielfalt der Bedürfnisse von Waldbesitzern bereits kennen
und entsprechend bedienen können", erläuterte Minister Hauk. Eine
stärkere Dynamik bei der Entwicklung der forstwirtschaftlichen
Zusammenschlüsse wäre wünschenswert.
"Die Organisation des Waldbesitzes in privaten Strukturen ist
dringend notwendig. In vielen Landesteilen sind die
forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse gerade noch so am Leben", mahnte
der Forstminister. Um dem entgegen zu wirken, müssten die Strukturen
optimiert werden und von den neuen Fördermöglichkeiten für fusionierte
Zusammenschlüsse Gebrauch gemacht werden.
"Lobenswert ist, dass besonders im Ostalbkreis der Privatwald noch
eine sehr große Rolle spielt. Das zeigt die Gründung der
Forstwirtschaftlichen Vereinigung Schwäbischer Limes", erklärte Peter
Hauk. Bereits im Jahr 2007 seien die Weichen für dieses Pilotprojekt
zur Professionalisierung der Holzvermarktung des Privatwaldes und zur
Rundholzmobilisierung gestellt worden.