21.03.2009 | 12:11:00 | ID: 189 | Ressort: Landwirtschaft | Forstwirtschaft

Minister Peter Hauk MdL: "Weltweite Waldvernichtung stoppen"

Stuttgart (agrar-PR) - Wald als Senke für Kohlendioxid nutzen / Internationaler Tag des Waldes am 21. März
"Nach einem Bericht der Welternährungsorganisation FAO aus dem Jahr 2007 wurden von 2000 bis 2005 jährlich weltweit rund 12,9 Millionen Hektar Wald, überwiegend auf der Südhalbkugel, vernichtet. Dies ist mehr als gesamte Waldfläche in Deutschland insgesamt. Im gleichen Zeitraum wurden weltweit vor allem auf der Nordhalbkugel lediglich 5,6 Millionen Hektar Wald aufgeforstet. Der Waldverlust muss gestoppt werden. Wir brauchen die Wälder um das Treibhausgas Kohlendioxid der Atmosphäre zu entziehen. Hinzu kommt ein unersetzlicher Verlust an biologischer Vielfalt, der durch die Waldrodungen entsteht.", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, anlässlich des internationalen 'Tag des Waldes' am Samstag (21. März) in Stuttgart. Der Tag des Waldes wurde vor rund 30Jahren von der FAO als Mahnung gegen die globale Waldvernichtung initiiert.

Die Wälder in Deutschland entziehen der Atmosphäre jährlich rund 40 Millionen Tonnen Kohlenstoff. Rund die Hälfte davon werde jedes Jahr durch den Holzeinschlag entnommen. Der gebundene Kohlenstoff wird zu hohen Anteilen in den Produkten aus Holz oder Papier gespeichert und dort im Durchschnitt 30 Jahre lang gebunden.

"Die gegenwärtige Senkenleistung der Wälder in Deutschland bei der Reduktion des Kohlendioxids kann sich beispielsweise durch Stürme, Waldbrände, Insektenkalamitäten oder dem Einfluss von Klimaextremen ins Gegenteil verwandeln. Der Wald wird dann zur Kohlendioxidquelle", warnte der Minister. Man schätze, dass die globalen Waldverluste mit rund 20 Prozent am weltweiten Kohlendioxidausstoß beteiligt seien.

"Wir müssen Wege finden, die Waldverluste drastisch einzudämmen und weltweit eine nachhaltige Waldbewirtschaftung einzuführen," forderte der Minister. Dazu könnten Mittel aus dem Handel mit Emissionszertifikaten in einen Waldklimafonds abgezweigt werden. Aus ihm könnten Forschungen zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel finanziert und die nachhaltige Waldwirtschaft gefördert werden.

Wenn es der Forst- und Holzwirtschaft sowie der Papierindustrie zusätzlich gelänge, mehr und noch langlebigere Produkte zu erzeugen, könnten die Kohlendioxidemissionen weiter reduziert beziehungsweise hinausgezögert werden. Zusätzlich könnten Holzprodukte andere Werkstoffe, zu deren Herstellung ein hoher und damit klimabelastender Energieaufwand erforderlich ist, ersetzen.

"Eine intelligente Nutzung von Holz ist zunächst die stoffliche Verwendung und danach die energetische Nutzung. Dadurch werden fossile Energieträger ersetzt und so die Kohlendioxidemissionen zusätzlich reduziert", ergänzte Minister Hauk.
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