30.03.2016 | 16:45:00 | ID: 22099 | Ressort: Landwirtschaft | Forstwirtschaft

Sechs Millionen neue Bäume für den Wald in Sachsen

Pirna (agrar-PR) - Mit der Frühjahrspflanzung startet Sachsenforst die alljährliche Verjüngungskur im Staatswald

Seit einigen Tagen ist in sächsischen Wäldern die Pflanzsaison in vollem Gange. Auf einer Fläche von rund 1.300 Hektar sollen im Staatswald junge Buchen, Tannen, Ahorne und Eichen den Waldumbau voranbringen. „Dem Wald in Sachsen geht es gut, dennoch müssen wir unseren Wald an die sich ändernden Klima- und Umweltbedingungen anpassen. Wir wollen den Anteil stabiler, ökologisch vielseitiger und gleichzeitig leistungsfähiger Waldbestände kontinuierlich erhöhen. Dafür werden wir in diesem Jahr 15,7 Millionen Euro investieren“, sagt Thomas Schmidt, Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft.

Der Waldumbau findet landesweit in den sächsischen Forstbezirken und Schutzgebieten statt. Umbauschwerpunkte sind unter anderem Fichtenreinbestände im Löss-Hügelland sowie in den unteren und mittleren Berglagen von Erzgebirge und Vogtland. Die Forstbezirke Bärenfels, Eibenstock, Marienberg und Neustadt verjüngen den Wald auf jeweils weit über 100 Hektar. „Die alten Fichten hier sind kaum noch stabil – je älter sie werden, desto höher ist das Risiko, dass der Sturm sie wirft oder der Borkenkäfer zuschlägt“, so der Landesforstpräsident Prof. Dr. Hubert Braun. „Wir nutzen das noch vorhandene Kronendach der Altbäume, damit sich Buche und Weißtanne im Schutz der älteren Bäume entwickeln können. Voraussetzung für einen effektiven Waldumbau sind jedoch waldverträgliche Wildbestände.“ 

Förster, Waldarbeiter und beauftragte Forstunternehmen sorgen dafür, dass dieses Jahr rund sechs Millionen neue Bäume im sächsischen Staatswald gepflanzt werden. Rund 2,3 Millionen davon werden in diesem Jahr von den betriebseigenen Baumschulen bereitgestellt. Die übrigen Pflanzen werden bei privaten Baumschulen zugekauft. Spitzenreiter beim Waldumbau ist die Rotbuche, von der knapp drei Millionen Bäumchen gepflanzt werden. Als eine der wichtigsten natürlichen Hauptbaumarten in Sachsen wird sie vor allem in Fichtenbestände des Hügel- und Berglandes eingebracht. Zusätzlich werden über eine Million Stiel- und Traubeneichen sowie etwa 800.000 Weißtannen gepflanzt. Raritäten der diesjährigen Pflanzoffensive sind beispielsweise Berg- und Feldulme, aber auch einige Esskastanien.

Die Entscheidung, wo der Wald mit welcher Intensität und welchen Baumarten umgebaut wird, basiert auf zahlreichen Informationen: Waldzustand und Alter der Altbestände bedingen die Dringlichkeit der anstehenden Verjüngung. Die aktuelle und unter den Einflüssen des Klimawandels prognostizierte künftige Standortsituation liefert Hinweise auf geeignete Zielbaumarten. Mit der Zielbaumart treffen die Förster auch die Entscheidung, mit welchem Verfahren die neue Waldgeneration eingebracht wird. Neben einer ordnungsgemäßen Pflanzung ist die Wasserversorgung in den nächsten Wochen entscheidend dafür, dass die gepflanzten Bäume gut anwachsen. Die Förster hoffen im Gegensatz zur Bevölkerung darum auf reichlich Niederschlag, zumal der Winter relativ niederschlagsarm war und die Wasservorräte im Boden erst wieder aufgefüllt werden müssen.

„Ich danke allen beteiligten Förstern, Waldbesitzern, Forstunternehmen und Baumschulen, die mit ihrem großen Engagement dafür sorgen, dass wir Jahr für Jahr Fortschritte beim Generationenprojekt ,Waldumbau‘ machen und unseren Nachkommen einen gesunden, stabilen und leistungsfähigen Wald hinterlassen können“, so Schmidt. „Nur arten- und strukturreiche Wälder können Witterungsextremen widerstehen und die Folgen – etwa von Hochwasser – abmildern.“


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