26.06.2015 | 16:10:00 | ID: 20589 | Ressort: Landwirtschaft | Forstwirtschaft

Staatswald Baden-Württemberg ist größter FSC-zertifizierter Betrieb in Deutschland

Stuttgart (agrar-PR) - Minister Bonde: „FSC-Zertifizierung belegt vorbildliche naturnahe Waldbewirtschaftung und hohe Qualität der erzeugten Holzprodukte“

Baden-Württemberg ist bundesweit eines der waldreichsten Länder. Es ist auf einer Fläche von rund 1,4 Millionen Hektar und zu 39 Prozent von Wald bedeckt. Die Erteilung des weltweit anerkannten Gütesiegel FSC® für den Staatswald Baden-Württemberg im Mai 2014 war ein Meilenstein für die naturnahe Bewirtschaftung der baden-württembergischen Staatswälder und eine Auszeichnung für die Arbeit der Forstleute in Baden-Württemberg.

„FSC und Baden-Württemberg passen hervorragend zusammen. Die naturnahe Waldbewirtschaftung und die biologische Vielfalt stehen seit rund 30 Jahren im Zentrum der baden-württembergischen Waldpolitik. Dies war eine sehr gute Grundlage für die erfolgreiche FSC-Zertifizierung, die wir im Mai 2014 abgeschlossen haben. Auch die Ergebnisse der dritten Bundeswaldinventur – die aufzeigen, dass Baden-Württemberg die naturnahesten Wälder hat – unterstreichen diesen Erfolg“, sagte der baden-württembergische Forstminister Alexander Bonde am Freitag (26. Juni) in Stuttgart anlässlich der 22. Vollversammlung von FSC Deutschland in der Landeshauptstadt.

„Baden-Württemberg ist mit einem Waldanteil von 39 Prozent der Landesfläche und einer ausgeprägten Holzkultur ein absolutes Waldland. Der Staatswald, der 24 Prozent des Gesamtwalds einnimmt, ist flächenmäßig zwar nicht die dominierende Waldbesitzart im Land – dem Staatswald kommt jedoch eine Vorbildfunktion für die anderen Waldbesitzarten zu. Dieser Vorreiterrolle wollen und können wir gerecht werden – wie die erfolgreiche FSC-Zertifizierung zeigt“, so Bonde. Durch die unabhängige Überprüfung und Zertifizierung werde der hohe ökologische Standard der Waldbewirtschaftung im Land belegt. „Ein weiterer Vorteil der Zertifizierung ist, dass Verbraucherinnen und Verbraucher so verlässlich die Möglichkeit haben, qualitätsgesicherte und vorbildlich erzeugte Holzprodukte zu beziehen“, sagte der Minister.

Mit dem FSC-Siegel verpflichte sich das Land zu einer umfassend nachhaltigen Waldbewirtschaftung. „Die Herausforderungen, die mit der FSC-Zertifizierung verbunden waren, haben wir angenommen und in einer in Deutschland bis dato unbekannten Größenordnung umgesetzt“, betonte Bonde. Mehr als 320.000 Hektar Staatswald in einem Zug zu zertifizieren, sei eine besondere Leistung gewesen. „Holz ist unser wichtigster nachwachsender Rohstoff. Für eine nachhaltige und ökologische Modernisierung unserer Gesellschaft ist Holz mit seinen vielfältigen Einsatzmöglichkeiten unverzichtbar. Daher brauchen wir eine unabhängige Qualitätssicherung, die FSC uns bietet“, sagte Bonde abschließend.

Hintergrundinformationen:

Der Forest Stewardship Council® (FSC®) wurde 1993 als international tätige, regierungsunabhängige und gemeinnützige Organisation gegründet. Die Mitglieder sind Interessengruppen wie Naturschutzorganisationen, Gewerkschaften, Waldbesitzer, Zertifizierungsunternehmen und die Holzindustrie sowie Organisationen der Ureinwohner beispielsweise der Amazonasregion.

Vom 25. bis 26. Juni findet die 22. Vollversammlung von FSC-Deutschland in Stuttgart statt. Mitglieder und interessierte Gäste treffen sich in der Landeshauptstadt, um die standardmäßige Revision des FSC-Standards vorzubereiten und über die weitere Entwicklung der Forstzertifizierung zu beraten. Eine Fachexkursion in den nach dem FSC-Standard zertifizierten Staatswald Baden-Württemberg steht bei der Vollversammlung ebenfalls auf dem Programm.

Das Zertifizierungsverfahren für den gesamten Staatswald Baden-Württemberg mit einer Fläche von rund 320.000 Hektar erstreckte sich über einen Zeitraum von knapp zwei Jahren. ForstBW wurde als kompletter Betrieb mit 44 Betriebseinheiten (Betriebsteile) zertifiziert. Dies stellte eine große Herausforderung dar. Das Zertifizierungsverfahren wurde transparent unter Beteiligung der Stakeholder und durch Befragungen von Waldbesuchern gestaltet. Jährliche Wiederholungsaudits stellen die Anwendung des FSC-Standards im Forstbetrieb sicher. So ergeben sich wichtige Impulse von außen, die der Waldbewirtschaftung zu Gute kommen. (mlr-bwl)

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