Wiesbaden (agrar-PR) -
Neuer CO2-Waldlehrpfad am Rheinsteig eröffnet Nicht nur in den Tropen oder auf den großen Flächen der Taiga fällt dem Wald eine besonders wichtige Rolle im Kampf gegen den globalen Klimawandel zu. Auch bei uns in Hessen hilft der heimische Wald die steigenden CO2-Immissionen aufzufangen. Vor diesem Hintergrund hat Hessens Umweltministerin Priska Hinz heute am Rheinsteig bei Geisenheim einen neuen CO2-Waldlehrpfad eingeweiht. Der Pfad thematisiert die positiven Wirkungen des Waldes für das Klima und soll Menschen zu nachhaltigem Handeln anregen. Der Landesbetrieb Hessen-Forst hat dazu 18 zum Teil interaktive Schautafeln sowie mehrere Demonstrationsobjekte konzipiert und entlang des Fernwanderwegs Rheinsteig - zwischen dem Wanderer-Parkplatz Antoniuskapelle und dem Kloster Nothgottes - aufgestellt. „Ein modernes Leben und die Philosophie der hessischen Nachhaltigkeitsstrategie müssen nicht in Widerspruch stehen. Zwar ist es manchmal schwierig zu vermitteln wofür genau die Nachhaltigkeit steht und warum es so wichtig ist nach ihr zu leben. Dieser neue Lehrpfad zeigt aber ganz konkret worum es geht: Lernen und Handeln für eine gesunde Zukunft“, erläuterte Hinz. Wie die aktuelle Studie des Weltklimarates zeige, gebe es besorgniserregende Hinweise zur Klimaentwicklung. „Wir müssen alle Chancen zur Senkung der CO2-Wirkung nutzen. Jeder einzelne von uns kann dazu beitragen, den Klimawandel positiv zu beeinflussen. Deshalb sehen wir im CO2-Lehrpfad eine sinnvolle Investition“, führte die Ministerin aus.
Holz ist ein nahezu klimaneutraler Brenn- und Werkstoff. Wer ihn nutzt, kann auf andere Materialien verzichten, bei deren energieintensiver Herstellung viel klimaschädliches CO2 frei wird. Alleine das in Hessen genutzte Holz erspart der Atmosphäre jährlich rund drei Millionen Tonnen des Treibhausgases. Diese Menge entspricht einem Zehntel der Gesamtemissionen. „Waldpflege und Holznutzung leisten einen wichtigen, aktiven Beitrag zum Klimaschutz“, erklärte Michael Gerst, Leiter des Landesbetriebs Hessen-Forst. Der Lehrpfad wurde von Hessen-Forst geplant und errichtet. Die Finanzierung erfolgte aus den Mitteln der Hessischen Nachhaltigkeitsstrategie.
Werner Weitzel von Hessen-Forst hat den Pfad initiiert und konzipiert. Er erläuterte an den Schautafeln die Zusammenhänge zwischen Klimawandel, CO2 und Holznutzung: „Wer beim Hausbau Holz verwendet, schont im Vergleich zu anderen Baustoffen das Klima. Pro Kubikmeter Holz wird gut eine Tonne CO2 eingespart, das ansonsten bei der Herstellung anderer Baustoffe freigesetzt würde“. Ein ähnlicher, sogenannter Substitutionseffekt entstehe beim Heizen mit Holz: Die Atmosphäre werde in diesem Fall nur mit einem Bruchteil des von Ölheizungen freigesetzten CO2 belastet.
Die Schautafeln am Rheinsteig werden jährlich Tausende von Wanderern ansprechen und die touristische Attraktivität weiter erhöhen. Der Rheinsteig gilt als Best-Practice-Beispiel zur nachhaltigen Entwicklung von Kulturlandschaften und als gelungenes Beispiel für die Etablierung eines sanften Tourismus. Frank Kilian, Bürgermeister der Stadt Geisenheim, hat für den Lehrpfad eine besonders reizvolle und verkehrsgünstige Rheinsteig-Passage des Stadtwaldes zur Verfügung gestellt. Auch Landrat Burkhard Albers, Vorsitzender des Naturparks Rhein-Taunus, unterstützt das Projekt: „Der Naturpark Rhein-Taunus übernimmt gerne die Unterhaltung und Pflege des CO2-Lehrpfades. Denn er bereichert unser touristisches Angebot um ein topaktuelles und für unser aller Zukunft entscheidendes Thema“. Für die Schüler des Naturpark-Einzugsgebiets - in dem über eine Million Menschen leben – sei es ein echter Gewinn, die Zusammenhänge zwischen Wald, Fotosynthese und Klima in der Natur kennenzulernen. (umwelt-hessen)
