26.01.2016 | 20:45:00 | ID: 21786 | Ressort: Landwirtschaft | Forstwirtschaft

Waldzustandsbericht 2015 - Backhaus: Der positive Trend hält an

Schwerin (agrar-PR) - Das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz hat heute den Waldzustandsbericht 2015 für MV veröffentlicht.
Der Gesundheitszustand der Wälder hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht verbessert. Der mittlere Nadel- und Blattverlust sank um 0,5 % auf 17,5 %. Seit 2008 nimmt die Kronenverlichtung langsam aber stetig ab.

„Wir haben in Mecklenburg-Vorpommern zwar keine besonders große Waldfläche, dafür aber einen gesunden und vielfältigen Wald. Ich freue mich sehr, dass der positive Trend der zurückliegenden Jahre anhält.

Die Stabilisierung und Verbesserung des Waldzustandes ist weiterhin eine wichtige Aufgabe für Politik und Gesellschaft. Damit unsere Wälder auch in Zukunft wertvolle Lebensräume für viele Tiere und Pflanzen, ein Wirtschaftsfaktor und ein Erholungsraum für den Menschen sind, ist es unabdingbar, dass wir unsere ganzheitliche Waldpolitik konsequent weiterentwickeln. Dass der Usedomer Küstenwald als der deutsche ‚Wald des Jahres 2016‘ ausgezeichnet wurde, belegt den Erfolg unserer bisherigen Bemühungen“, sagte Umweltminister Dr. Till Backhaus.

Über ein permanent eingerichtetes Stichprobennetz wurden Daten zu Kronenverlichtung der Bäume sowie Vergilbung der Nadeln und Blätter von insgesamt 2.472 Bäumen gesammelt und ausgewertet. Der Anteil deutlicher Schäden (Schadstufe 2 bis 4) verringerte sich von 16 % in 2014 auf 14 % in 2015. Die Verbesserung des Kronenzustandes innerhalb der letzten Jahre ist maßgeblich auf günstige Witterungsbedingungen, geringe Schädlingsbelastung und auf eine geringe Schadstoffbelastung aus der Luft zurückzuführen. Ausgehend vom Jahr 2012 zeigt sich der Zustand der hiesigen Wälder als recht stabil gegenüber den vielfältigen Umwelteinflüssen.

Der Blick auf einzelne Baumarten ermöglicht ein differenziertes Bild: Die Kiefer, die mit 38 % den größten Anteil an der Waldfläche des Landes einnimmt, erweist sich weiterhin als eine robuste Baumart. Der mittlere Nadelverlust liegt aktuell mit 18 % auf dem gleichen Niveau wie 2014. Auch bei der Fichte wurde mit einem mittleren Nadelverlust von 18 % ein fast gleicher Wert wie 2014 (17 %) festgestellt. Die Situation bei Lärchen und Douglasien ist gegenüber dem Vorjahr ebenfalls gleich geblieben. Der mittlere Nadelverlust beträgt hier 15 %.

Während sich der Gesundheitszustand der Nadelbäume insgesamt gesehen kaum verändert hat, sind bei den Laubbäumen positive Entwicklungen zu erkennen. Der Kronenzustand der Buche hat sich im Vergleich zu 2014 verbessert. Hier ist der mittlere Blattverlust von 17 % (2014) auf 15 % (2015) gesunken. Erfreulich ist die Tendenz bei der Eiche. Sie ist zwar mit 20 % mittlerem Blattverlust noch immer unsere am stärksten geschädigte Baumart, aber auch bei ihr konnte eine Verbesserung der Vitalität gegenüber 2014 (22 %) festgestellt werden.

Die im Mai 2015 durchgeführte regionale Abwehrmaßnahme gegen Insekten der Eichenfraßgesellschaft war erfolgreich und notwendig, um dem drohenden Verlust von Eichenbeständen entgegenzuwirken. Auch der Kronenzustand der Erlen, Birken und Eschen hat sich gegenüber 2014 leicht verbessert. Der mittlere Blattverlust beträgt bei dieser Baumartengruppe 18 %.

„Die Waldzustandserhebung ist im Laufe der Jahre zu einem wichtigen Baustein des Forstlichen Umweltmonitorings geworden. Gerade durch langjährige Erfassungen können Veränderungen des Kronenzustands erkannt und Risiken bewertet werden. Die Informationen bilden eine wichtige Grundlage für forst- und umweltpolitische Entscheidungen zum Schutz der Wälder“, betonte der Minister .

Hintergrund:

Der Waldzustand wird in Mecklenburg-Vorpommern seit 1992 jährlich nach einer bundesweit abgestimmten Stichprobeninventur auf einem permanenten systematischen Netz erhoben. Die Waldzustandserhebung ist das wesentliche Instrument zur Erfassung des Vitalitätszustandes der Wälder. Dabei dient der Kronenzustand als Weiser für den Gesundheitszustand des Waldes.

Die Kronenverlichtung zeigt an, wie viel Prozent der Nadeln bzw. Blätter im Vergleich zu einer vollbenadelten oder vollbelaubten Baumkrone fehlen. Sie wird in mehreren Stufen ermittelt. Die Schadstufen 2, 3 und 4 werden der Kategorie „deutliche Kronenverlichtungen“ zugeordnet. Das entspricht einer Kronenverlichtung von mehr als 25 %. Schadstufe 1 mit Kronenverlichtungen zwischen 11 bis 25 % gilt als Warnstufe. Schadstufe 0 umfasst alle Bäume mit bis zu 10 % Kronenverlichtung. Die mittlere Kronenverlichtung ist der Mittelwert aller untersuchten Bäume. (regierung-mv)
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Zustand aller Baumarten
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