Erfurt (agrar-PR) - Bei seiner heutigen Amtsbereisung in Ostthüringen informierte sich
Thüringens Minister für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt, Dr.
Volker Sklenar, über Projekte der Landentwicklung und Flurneuordnung in
Zeulenroda und Langenwetzendorf (LK Greiz).
Die Pahren Agrar
GmbH in Zeulenroda zeigte dem Minister, wie das Gelände der ehemaligen
Schweinezuchtanlage Läwitz renaturiert und weiter genutzt werden soll.
Die Anlage stellte Mitte der 90iger Jahre aufgrund ihrer unmittelbaren
Nähe zur Talsperre Zeulenroda (Trinkwasserschutzzone II) ihren Betrieb
ein und steht seither leer. Geplant ist hier ein Verarbeitungs- und
Verwertungsbetrieb für nachwachsende Rohstoffe. Die Idee nimmt Gestalt
an: die ersten zwei von sechs Ställen und Silos wurden vergangenes Jahr
abgerissen und die Fläche renaturiert. Die verbleibenden Gebäude werden
saniert und von der VOFA Vogtlandfaser GmbH und Co.KG, einer Tochter
der Pahren Agrar GmbH, weitergenutzt.
Über das Förderprogramm
„Revitalisierung“ hat das TMLNU in 2008/2009 Maßnahmen mit einem
Investitionsvolumen von rund 385.000 Euro, und mit Mitteln der
Dorferneuerung weitere Investitionen von 380.000 Euro bezuschusst.
In
Langenwetzendorf gab Minister Dr. Sklenar mit dem ersten Spatenstich
den Startschuss für die Sanierung und den Umbau des Kleinspeichers
Hirschbach. Der ehemals „herrenlose Speicher“ kann im jetzigen Zustand
den Hochwasserschutz für die Gemeinde nicht mehr gewährleisten. Nach
der Sanierung wird das Land den Speicher in die Obhut der Gemeinde
übergeben. Für den Umbau und die Sanierung des Speichers im Zuge eines
Flurbereinigungsverfahrens werden 440.000 Euro investiert.
„Ich bin
sicher – nach diesem ersten Schritt werden weitere folgen und der
Begriff „herrenlose Speicher“ wird in Thüringen bald der Vergangenheit
angehören“, so der Minister. Der Umbau des Speichers Hirschbach ist das
erste Projekt nach der Novellierung des Thüringer Wassergesetzes, in
dem der Freistaat Thüringen seiner Verantwortung nachkommt und die
Instandsetzung und weitere Unterhaltung eines „herrenlosen Speichers“
regelt.
Hintergrund:
Als „herrenlose Speicher“ werden die
Speicher bezeichnet, die zu DDR-Zeiten durch die Räte der Kreise
errichtet und betrieben wurden. „Herrenlos“ werden diese Speicher
deswegen genannt, weil die Räte der Kreise ohne Rechtsnachfolger
geblieben sind und bis zum geänderten Thüringer Wassergesetz nicht
geklärt war, wer sie baulich unterhält.
In Thüringen gibt es 56 dieser „herrenlosen“ Stauanlagen, davon mehr als die Hälfte in Ostthüringen.