Stuttgart (agrar-PR) -
Vorstellung der Geschäftsberichte 2008 der Verwaltung für Flurneuordnung und Landentwicklung und des ehemaligen Landesvermessungsamtes / Weinbau trotzt der Wirtschaftskrise Die Rebflurneuordnungen zeigen die sehr gute und enge Zusammenarbeit
von Flurneuordnung und Vermessung mit den Weinbaubetrieben, den
Bürgerinnen und Bürgern und den Kommunen im ländlichen Raum. Die
Flurneuordnung schafft Strukturen, die die Bewirtschaftung und die
spezielle Fauna und Flora von Weinberglagen dauerhaft sichern, die
Vermessung unterstützt diese Arbeiten in mehreren Phasen", sagte der
baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum,
Peter Hauk MdL, am Montag (17. August) auf einer Weinbergfahrt in
Obersulm-Willsbach (Landkreis Heilbronn) anlässlich der Vorstellung der
Geschäftsberichte 2008 der Verwaltung für Flurneuordnung und
Landentwicklung Baden-Württemberg und des ehemaligen
Landesvermessungsamtes.
Während Flurneuordnungen ein
vielfältiges und flexibles
Instrument darstellen und mit integrierten Lösungsansätzen wichtige
Impulse für die Strukturentwicklung der Kommunen im ländlichen Raum
biete, liefere die Vermessungsverwaltung mit ihren hoch aktuellen
Geodaten die Grundlage für vielerlei Anwendungen. Man habe den
Weinbaubetrieb Hermann Hohl für diese Veranstaltung ausgesucht, weil
sich an ihm sehr gut zeigen ließe, wie Flurneuordnung und Vermessung in
der Praxis funktionieren.
"Die Umsetzung der Koalitionsvereinbarung vom Mai 2006, wonach
Vermessung und Flurneuordnung unter einem Dach und mit einer
einheitlichen Verwaltungsstruktur zusammengeführt werden sollten, ist
nun auch in der täglichen Zusammenarbeit bei den unteren Vermessungs-
und Flurneuordnungsbehörden in den Landkreisen spürbar angekommen",
lobte der Minister.
Zahlen der Flurneuordnung lassen sich sehen
Der Abbau der Altverfahren in der Flurneuordnungsverwaltung schreite
kontinuierlich voran. Im Jahr 2008 konnten 32 Verfahren mit rund
31.000 Hektar abgeschlossen werden, wo hingegen nur 17 neue Verfahren
mit einer Gesamtfläche von rund 7.000 Hektar angeordnet wurden.
An den rund 35,8 Millionen Euro Gesamtausführungskosten, die in
Flurneuordnungsverfahren Baden-Württemberg anfielen, beteiligten sich
Land, Bund und EU im vergangenen Jahr mit rund 22,4 Millionen Euro.
"Diese Gelder sind wichtig, um die Wettbewerbsfähigkeit der land- und
forstwirtschaftlichen Betriebe zu sichern und den Menschen ein
attraktives Wohn- und Lebensumfeld zu schaffen", so Hauk.
Weinbau trotzt der Wirtschaftskrise
Gerade der Weinbau im Land profitiere von den Maßnahmen der
Flurneuordnung. "Die aktuelle Wirtschaftskrise zeigt, welche Bedeutung
ein Wirtschaftszweig wie der Weinbau für Baden-Württemberg hat. Trotz
der momentan finanziell angespannten Lage, ist der Weinabsatz stabil
geblieben. Das steht als Beweis dafür, dass sich die Investition und
die Unterstützung in unsere Betriebe lohnt", erklärte Minister Hauk.
Auf der Grundlage der Reform der Weinmarktordnung habe
Baden-Württemberg gute Chancen, die Wertschöpfung im Weinbau weiter zu
verbessern. Es komme nun darauf an, die richtigen Entscheidungen bei
der Umsetzung zu treffen. Mit Maßnahmen wie der Absatzförderung auf
Drittlandsmärkten, der Unterstützung von Investitionsmaßnahmen im
Zusammenhang mit Fusionen und baulichen und technischen Maßnahmen, der
Förderung von Investitionen in Qualität und Innovation und die
Weiterführung der Umstrukturierung von Rebflächen spiele dabei eine
große Rolle.
Deshalb sei es auch erforderlich, weiterhin Flurneuordnungsverfahren
durchzuführen, um der großen Nachfrage gerecht zu werden und die
kommenden Herausforderungen im Weinbau bewältigen zu können.
Vermessungsverwaltung als starker Partner des ländlichen Raums
Das ehemalige Landesvermessungsamt habe im letzten Jahr großen
Anteil daran gehabt, Baden-Württemberg und somit auch den ländlichen
Raum durch innovative Produkte und Dienstleistungen nachhaltig zu
stärken. So ginge mit der Fertigstellung des flächendeckenden Digitalen
Geländemodells ein anspruchvolles Projekt zu Ende, auf dessen
abgeleitete Produkte viele Nutzer landesweit gewartet haben.
"Baden-Württemberg ist es als erstem Flächenland in Deutschland
gelungen, ein landesweites hochgenaues Digitales Geländemodell
einzurichten und damit seiner Rolle als Musterländle wieder einmal
gerecht zu werden", zeigte sich Hauk überzeugt.
Komplexe Sachverhalte werden greifbar gemacht
Für die flächendeckende Tourismusinfrastruktur des Urlaubslandes
Baden-Württemberg seien die mit rund 30 Partnern hergestellten
Freizeit-, Wander- und Landkreiskarten ein wichtiger Beitrag. In die
gleiche Richtung ziele auch die Einrichtung eines Kompetenzzentrums für
Geodateninfrastruktur, welches das Ziel verfolge, den Zugang zu
Geodaten und die Nutzung der bei öffentlichen und privaten Stellen in
Baden-Württemberg vorliegenden Geodaten zu erleichtern.
"Im Übrigen ist es dieses Jahr das letzte Mal, dass zwei getrennte
Geschäftsberichte aus der Vermessungs- und Flurneuordnungsverwaltung
vorgestellt werden; ab dem Jahr 2009 wird es nur noch einen gemeinsamen
Geschäftsbericht für Flurneuordnung und Vermessung geben", sagte Hauk
bei der Weinbergsfahrt.
Weitere Informationen zum Thema Flurneuordnung und Vermessung sind
auf der Internetseite des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen
Raum unter
www.mlr.baden-wuerttemberg.de
oder unter
www.landentwicklung-mlr.baden-wuerttemberg.de
bzw.
www.lgl-bw.de
abrufbar.
Zusatzinformation:
Das Landesvermessungsamt wurde zum 1. Januar 2009 mit dem Landesamt
für Flurneuordnung zum neuen Landesamt für Geoinformation und
Landentwicklung mit der zentralen Dienststelle in Stuttgart und den
Dienststellen in Karlsruhe und Kornwestheim zusammen geführt.