18.05.2009 | 00:00:00 | ID: 609 | Ressort: Landwirtschaft | Land & Leute

Mit dem Schlepper von Aachen nach Berlin

Bonn (agrar-PR) - Landwirtin macht mobil gegen Agrardieselsteuer
Landwirtin Kristine Dahmen aus Geich bei Langerwehe hat die Nase voll: Mit ihrem Schlepper macht sie sich am Mittwoch (20. Mai) auf den Weg von Aachen nach Berlin, um auf die extreme Wettbewerbsverzerrung für deutsche Landwirte durch die ungleiche Besteuerung von Agrardiesel in Europa aufmerksam zu machen. Denn im europäischen Vergleich zahlen deutsche Bauern die mit Abstand höchsten Steuern auf Agrardiesel.

Ihre Route startet um 9.00 Uhr am Europaplatz in Aachen, führt durch das Rheinland und Westfalen, über Niedersachsen hin nach Berlin. Denn gerade dort, wo der Wettbewerbsnachteil abgebaut werden kann, will Kristine mit Nachdruck vorsprechen. „Die Preise für unsere landwirtschaftlichen Erzeugnisse kann die Politik vielleicht nicht ändern, aber sie kann und muss akzeptable Rahmenbedingungen schaffen – die sollen überall in Europa gleich sein“, fordert Kristine Dahmen.

In Aachen – am Dreiländer Eck –, nur einen Katzensprung von der belgischen und niederländischen Grenze entfernt, wird der Nachteil für die deutschen Bauern besonders deutlich: In Belgien bezahlen die Landwirte nur 1,8 Cent und in den Niederlanden 7,7 Cent pro Liter Agrardiesel, während deutsche Landwirte im Durchschnitt mit 40 Cent steuerlich zur Kasse gebeten werden.

In Berlin will die Bäuerin den zu Lasten der Landwirtschaft bestehenden Wettbewerbsnachteil den politisch Verantwortlichen vor Augen führen. Dabei ist Kristine Dahmen nicht allein im Einsatz für faire Wettbewerbsbedingungen: Bei der Großdemo des Deutschen Bauernverbandes am Montag (25. Mai) wird sie mit ihrem Schlepper vorne weg fahren. Die Forderung der Aktion: Die Regierung muss die Agrardiesel-Benachteiligung endlich beseitigen!

Die Zahlen sprechen für Kristines Anliegen:

Durch die zusätzliche Agrardieselsteuer hat die Bäuerin Kristine Dahmen mit ihrem rund 90 ha großen Betrieb mit Milchviehhaltung und einem Jahresverbrauch von rund 17 000 Liter Diesel einen Wettbewerbsnachteil von jährlich 65 € pro ha im Vergleich zu ihren europäischen Berufskollegen. Dies ist eine völlig unakzeptable Schlechterstellung der deutschen Bauern. Gerade die im Rheinland an der Grenze zu Holland und Belgien wirtschaftenden Betriebe haben tagtäglich diese zusätzliche Steuerbelastung vor Augen. Die Steuerlast hat sich seit 1998 auf etwa 800 Mio. € pro Jahr vervierfacht.

Zum Vergleich: Andere Wirtschaftsbranchen wie die Schiff- und Luftfahrt sind Wettbewerbsgründen ganz von der Besteuerung befreit. In Hafenbetrieben darf sogar Heizöl anstatt Diesel verwendet werden. Das ist aber selbst für Beregnungsanlagen landwirtschaftlicher Kulturen verboten. Auch energieintensive Betriebe wie Aluminiumhütten kommen in den Genuss von Vergünstigungen. Eine vergleichbare Steuer-Freistellung ist für die Landwirtschaft längst überfällig!

Weiter Infos unter zur Aktion unter www.rlv.de. Zum Thema Agrardiesel finden Sie auch ausführliche Informationen unter www.bauernverband.de und www.situationsbericht.de

Die voraussichtliche Fahrtstrecke geht auch durch Ihr Sende- und Redaktionsgebiet:

Mittwoch, 20. Mai: Aachen (9.00 Uhr am Europaplatz), Würselen (B264), Broichweiden, Merzenich, Langerwehe, Düren, Nörvenich, Erftstadt-Niederberg (Mittwoch 14.00 Uhr, Büchelstraße 15), B 265, Köln, B 9 Neuss Südbrücke, Düsseldorf – Medienhafen/Staatskanzlei/Landtag (17.30 Uhr MUNLV), Mettmann, Wülfrath, Sprockhövel, Wetter/Ruhr, Herdecke, Unna, Soest,

Donnerstag, 21. Mai: Erwitte (11.00 Uhr), Salzkotten (15.30 Uhr), Paderborn, Detmold (18.00 Uhr) und Hameln, Braunschweig und Berlin.
Pressekontakt
Frau Simone Kühnreich
Telefon: 0228 / 52006-119
E-Mail: simone.kuehnreich@rlv.de
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Rheinischer Landwirtschafts-Verband e.V.
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