08.09.2009 | 00:00:00 | ID: 2087 | Ressort: Landwirtschaft | Land & Leute

Vielfalt der Landwirtschaft kennen gelernt

Friedrichsdorf / Ts. (agrar-PR) - Journalisten informierten sich in Friedrichsdorf
Neun Volontäre und junge Journalisten informierten sich auf Einladung des Vereins für Landvolkbildung und des Hessischen Bauernverbandes in der vergangenen Woche in Friedrichsdorf im Rahmen eines zweitägigen Seminars umfassend über die Landwirtschaft in Europa, Deutschland und Hessen. Darüber hinaus erhielten sie Informationen über die Aufgaben, die Organisation und das Dienstleistungsangebot des Hessischen Bauernverbandes bis hin zur Vielfalt der
landwirtschaftlichen Fachpresse.
„Wir Landwirte sind viel mehr als Nahrungs- oder Lebensmittelproduzenten. Wir liefern auch nachwachsende Rohstoffe zur energetischen und stofflichen Verwertung. Damit leisten wir einen entscheidenden Beitrag zur Schonung der fossilen Ressourcen, verringern die Abhängigkeit von z. B. Ölimporten und betreiben aktiven Klimaschutz“. Das hob der Präsident des Hessischen Bauernverbandes, Friedhelm Schneider, in einer Diskussionsrunde mit den angehenden Journalisten hervor. Der Anteil, der in der Landwirtschaft Beschäftigen an der Gesamtzahl aller Erwerbstätigen in Hessen sei zwar relativ gering. Insgesamt 70 000 Beschäftigte in der Landwirtschaft sei ein bedeutender Faktor. Dabei dürfe man die Landwirtschaft nicht isoliert betrachten, sondern müsse die vor- und nachgelagerten Bereiche mit einbeziehen. Bundesweit seien rund 4 Mio. Menschen im sogenannten Agribusiness tätig. Das seien etwa
10 Prozent der Erwerbstätigen, die im letzten Jahr Produkte im Wert von insgesamt rund 500 Mrd. Euro erzeugt hätten. Angesichts der steigenden Weltbevölkerung zeigte sich Präsident Schneider optimistisch und sprach von guten Zukunftschancen für die heimische Landwirtschaft.

Interessante Betriebsbesichtigungen

Auf besonderes Interesse stießen drei Betriebsbesichtigungen. Zunächst ging es auf den Erlenhof von Heinz-Otto Walther nach Frankfurt/Nieder-Erlenbach. Er bewirtschaftet dort mit seiner Familie knapp
120 Hektar Ackerland mit den klassischen Ackerfrüchten Winterweizen, Wintergerste, Zuckerrüben und Kartoffeln. Hauptbetriebszweig ist der Gemüseanbau mit 26 Hektar Kohl,14 Hektar Salate, 5 Hektar Chinakohl und 2 Hektar Sellerie. Im 120 Quadratmeter großen Hofladen, der in den letzten Jahren kontinuierlich erweitert wurde, werden unter anderem Gemüse, Eier, Kartoffeln sowie Fleisch und Wurst von eigenen Mastschweinen und Rindern erfolgreich vermarktet. Der Löwenanteil der Erzeugnisse gelangt über Großhändler in den Lebensmitteleinzelhandel.

Die zweite Anlaufstelle war der von Martin Stark bewirtschaftete Burghof in Frankfurt-Niederursel. Der junge Unternehmer hat vor wenigen Wochen einen zweiten Legehennenstall fertig gestellt und verfügt nun über eine Gesamtkapazität von 11 000 Hühnern in Bodenhaltung. Zum Hof gehören zwei Direktvermarkter-Läden. Einer befindet sich auf der Obermühle in Niederursel, wo auch 35 Pensionspferde gehalten werden. Martin Stark berichtete, dass die 11 000 Legehennen etwa 10 000 Eier pro Tag lieferten, die in einer vollautomatischen Sortieranlage nach Größe sortiert und anschließend verpackt werden. Auf dem Dach seiner Maschinenhalle wurde eine Fotovoltaikanlage installiert.

Um Maschinenkosten zu sparen, hat Martin Stark mit seinem Berufskollegen Stephan Cornel aus dem benachbarten Frankfurter Stadtteil Kalbach vor einigen Jahren eine Ackerbau GbR mit rund 200 Hektar Land gegründet. Der Winterweizen hat dabei einen Anteil von 50 Prozent. Auf der Rückfahrt nach Friedrichsdorf machten die Journalisten noch einen Abstecher zum auf dem Frankfurter Riedberg gelegenen Kautenhof. Betriebsleiter Stephan Cornel zeigte den Journalisten seinen Pensionspferdebetrieb mit einer großen Reithalle und ca. 80 Pferdeboxen. Auf dem Weg zum Hof wurde auch deutlich, dass den Frankfurter Landwirten durch die Riedberg-Bebauung über 250 Hektar Land unwiederbringlich verloren
gegangen sind.
Pressekontakt
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Telefon: 06172 / 7106-18
E-Mail: M.vonSpee@agrinet.de
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