16.02.2012 | 11:48:00 | ID: 12215 | Ressort: Landwirtschaft | Land & Leute

Wenn die Milch Probleme macht

Hannover (agrar-PR) - Milch und Milchprodukte gehören als Grundnahrungsmittel zu einer ausgewogenen Ernährung dazu.
Die meisten Menschen können sie uneingeschränkt vertragen. Jeder sechste bis siebte Deutsche aber leidet an einer Unverträglichkeit gegenüber dem Milchzucker, einer Laktoseintoleranz.

Bei diesen Menschen weist das für die Milchzuckerverdauung notwendige Enzym eine verminderte Aktivität auf oder es fehlt sogar vollständig. Sie reagieren mit Völlegefühl, Durchfall, Blähungen, Krämpfen, Übelkeit und Erbrechen auf den Verzehr von Milchprodukten. Die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen (LVN) weist darauf hin, dass die Laktoseintoleranz bei jedem Betroffenen unterschiedlich stark ausgeprägt ist und jeder seine individuelle Toleranzgrenze für Milch und Milchprodukte austesten muss. Aber auch bei einer Laktoseintoleranz müssen Betroffene Milch und Milchprodukte nicht vollständig von ihrem Speiseplan streichen.

Die LVN nennt einige Tipps, mit denen viele Milchprodukte auch bei einer Laktoseintoleranz den Küchenzettel bereichern können. Butter und bestimmte Käsesorten wie Hart- und Schnittkäse werden in der Regel gut vertragen, da sie nur geringe Mengen Laktose enthalten. Auch Sauermilchprodukte wie Kefir oder Joghurt können bei leichtem Enzymmangel durch ihren zum Teil schon durch die Milchsäurebakterien umgewandelten Milchzucker vertragen werden. Kleinere Portionen an Milchprodukten über den Tag verteilt und der Verzehr von milchzuckerhaltigen Lebensmitteln in Kombination mit anderen Lebensmitteln können ebenfalls die Verträglichkeit verbessern. Einige Firmen bieten laktosefreie Milchprodukte auf Kuhmilchbasis, in denen die Laktose zuvor technologisch gespalten wurde. Damit wird dem Körper diese Arbeit bereits abgenommen, so behandelte Milch und Milchprodukte können problemlos vertragen werden. Und schließlich kann auch die Einnahme von Laktase in Form von Tabletten oder Pulver einen beschwerdefreien Genuss von Milch und Milchprodukten ermöglichen.

Die Verträglichkeit von Milch über das Kleinkindalter hinaus hat sich in weniger als achttausend Jahren entwickelt. Die ersten Viehzüchter in Mitteleuropa konnten noch keine Milch vertragen. Eine zufällige Genmutation, wodurch auch der erwachsene Mensch noch Laktase bilden konnte, breitete sich in der für die Evolution kurzen Zeit extrem schnell aus. Das „Milchtrinker-Gen“ muss für die Viehzüchter bei ihrer Wanderung von Zentraleuropa nach Norden als großer Selektionsvorteil in mageren Jahren gewertet werden. Es ging mit einer besseren Überlebenschance und mehr Nachkommen einher und hat sich damit verbreitet. (LPD)
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