17.01.2023 | 14:54:00 | ID: 35186 | Ressort: Landwirtschaft | Landtechnik

Der Umweltfreundliche oder der Verbrennungsmotor-Kraftprotz – welche Stapler entlasten in der landwirtschaftlichen Praxis wirklich nachhaltig?

Stuttgart (agrar-PR) - Elektrostapler sind weiter auf dem Vormarsch, aber können sie wirklich Verbrennungsmotor-betriebene Modelle verdrängen? Immer mehr Landwirte in Deutschland wollen auf Öko umstellen und suchen auch deshalb nach umweltschonender Hilfe beim Stapeln, Tragen und Co. E-Stapler scheinen dafür wie gemacht, aber auch sie haben ihre Schwachstellen.

Wo beginnt Nachhaltigkeit und wo hört sie auf?

Aktuelle Zahlenerhebungen in Deutschland zeigen, dass Nachhaltigkeit immer mehr zum Trend wird. Nicht nur Landwirte, sondern auch Lebensmittelhersteller und Verbraucher achten verstärkt darauf, wie die Erzeugnisse hergestellt und transportiert werden.

Laut Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zeichnet sich Nachhaltigkeit dadurch aus, „…die Bedürfnisse der Gegenwart so zu befriedigen, dass die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht eingeschränkt werden.“ Immer mehr Bürger machen mit, zum Beispiel beim Zweitmarkt für Fahrzeuge, Förder- und Hubtechnik. Nicht nur private Verbraucher entscheiden sich immer häufiger zum Gebrauchten statt zum Neuwagen. Auch Landwirte wollen nicht nur aus nachhaltigen, sondern häufig auch aus Kostengründen einen Geländestapler gebraucht kaufen.

Vor allem kleinere Teleskopstapler unterstützen durch ihren langen Arm kraftvoll beim Lagern der Heu- und Strohballen, beim Schieben von Erdhaufen oder Bewegung von Paletten. Damit wird er zu einem multifunktionalen Helden im Betrieb.

Elektro- oder Verbrennungsmotor – was ist die bessere Wahl?

Möchten Landwirte ihren Stapler gebraucht erwerben, stehen sie häufig vor der Wahl aus verschiedenen Antrieben: elektronisch oder Verbrennungsmotor? Auf den ersten Blick scheinen die E-Modelle die Nase vorn zu haben: keine Abfallstoffe durch Öl oder Kraftstoff, geringe Motorengeräusche und weniger Vibrationsbelastung, niedrige Betriebskosten durch den Verzicht auf fossile Brennstoffe, emissionsfreier Betrieb.

Doch auch die Verbrenner erleben noch immer eine starke Nachfrage am Markt, auch als gebrauchte Modelle. Ein Grund dafür sind ihre Kraftreserven, bei denen E-Stapler (noch) nicht mithalten können. Gefragt sind die erhöhten Leistungen der Verbrennung-Stapler vor allem im Außeneinsatz oder im Mehrschichtbetrieb.

Auch die Betankung der Verbrennungsmotor-Stapler fällt deutlich leichter als das Aufladen der E-Modelle. Während der Tank im diesel- oder benzinbetriebenen Stapler bereits nach wenigen Minuten gefüllt ist, haben E-Stapler eine Ladezeit von mehreren Stunden (abhängig von dem Entladungsgrad und der Akkugröße). Für schnelles, flexibles Arbeiten sind sie deshalb nur bedingt geeignet.

Auch die Mitarbeiter müssen bei Anschaffung eines (gebrauchten) E-Staplers eingewiesen und geschult werden. Vor allem der korrekt durchgeführte Ladevorgang ist essenziell, um eine Langlebigkeit der Batterie zu gewährleisten.

Häufig müssen Stapler in der Landwirtschaft ebenso kraftvolle und zuverlässige Unterstützung bei Wind und Wetter liefern. Geeignet dafür sind vor allem die robusten, dieselbetriebenen Modelle, denn zahlreiche E-Stapler sollten nicht bei (übertriebener) Nässe zum Einsatz kommen. Ihre Batterie könnte durch die eindringende Feuchtigkeit beschädigt werden. Der Mitsubishi EDiA EX ist durch seinen Wasser- und Staubschutz jedoch auch als E-Stapler für den robusten Einsatz bei Wind und Wetter geeignet.

Stapler: Diese gesetzlichen Vorschriften sind beim Kauf zu beachten

Bei der Auswahl zwischen E- oder Verbrennungsmotor-Modellen sind nicht nur die zu verrichtenden Arbeiten und Einsatzgelegenheiten interessant. Auch die Geschwindigkeit spielt eine wichtige Rolle. Stapler, die eine bbH von 20 km/h haben, sind häufig in der Betriebshaftpflichtversicherung abgedeckt. Ist das Flurförderfahrzeug schneller unterwegs, wird eine zusätzliche Kfz-Haftpflichtversicherung benötigt. Auch diese möglichen Zusatzkosten sollten bei der Gabelstapler-Wahl aus betriebswirtschaftlichen Gründen eine Rolle spielen.

Wird der Stapler im öffentlichen Raum eingesetzt, ist dafür womöglich ein spezieller Führerschein notwendig. Mit der Führerscheinklasse L können alle Modelle bis 25 km/h fahren. Ist das Flurförderfahrzeug schneller, reicht der Pkw Führerschein Klasse B bis zu einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 t. Auch diese möglichen Zusatzkosten sollten bei der Gabelstapler-Entscheidung eine Rolle spielen.

Tipp: Kluge landwirtschaftliche Unternehmer prüfen die Fördermöglichkeiten für den Staplerkauf. Vom Staat gibt es für die Neuanschaffung durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle eine anteilige Rückerstattung. Allerdings nur bei Neuinvestitionen in E-Stapler. Preisbewusste Landwirte können mit den gebrauchten Modellen beim Kauf ebenfalls mehrere Prozentpunkte sparen.
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