11.07.2014 | 00:00:00 | ID: 18164 | Ressort: Landwirtschaft | Landtechnik

Landtechnik – Darauf sollten Landwirte beim Kauf achten

Internet (agrar-PR) - Landtechnik – Darauf sollten Landwirte beim Kauf achten

Um heute als Landwirt bestehen zu können, ist vor allem höchste Effizienz gefragt - und die wird nur durch zuverlässige Landwirtschaftstechnik erreicht. Häufig werden dafür aber die hohen Investitionen gescheut. Deutsche Technik genießt zwar auch hier einen guten Ruf, hat aber auch ihren Preis - und den kann oder will nicht jeder Landwirt zahlen. Günstige Alternativen aus dem Ausland sind zwar erhältlich, häufig bestehen aber Zweifel an der Qualität und Lieferfähigkeit. Kann bei der Landtechnik dennoch gespart werden?

Lohnkostenvorteil im Ausland drückt Verkaufspreis

Um Anbieter für Landtechnik ausfindig zu machen, genügt schon ein Blick zu einem direkten Nachbarn. In Polen hat die Landwirtschaft Tradition, dementsprechend ist auch die Industrie für entsprechende Produkte weit entwickelt. Im Vergleich zu Deutschland fallen die Preise erheblich geringer aus: Eine Ersparnis von rund 50 Prozent für zumindest auf dem Papier vergleichbare Gerätschaften ist durchaus zu erzielen. Der Vorteil besteht natürlich in den geringeren Löhnen. Das Einkommen ist im östlichen Ausland viel geringer; der Anteil der Handarbeit ist aber bei der Herstellung solch industrieller Agrarprodukte noch relativ hoch. Anders als beispielsweise im Pkw-Bau werden diese Geräte nicht am Fließband mit kurzen Taktzeiten und hoher Automatisierung hergestellt.

Zuverlässige Händler finden

Die Vorbehalte vieler Landwirte bestehen allerdings darin, dass neben den Lohnkosten eben auch an der Qualität gespart wird. Die Güte des Materials ist in der Tat nicht so ohne Weiteres zu erkennen; macht sich bei der Dunggabel oder Erdschaufel Materialermüdung bemerkbar, ist es für Reklamationsansprüche meist zu spät. Zudem wird landwirtschaftliches Gerät ohnehin über viele Jahre verwendet. Natürlich soll sichergestellt sein, dass Ersatzteile auch dann noch verfügbar sind.

Viele Landwirte sehen aber auch an dieser Stelle Schwierigkeiten. Fehlen die benötigten Ersatzteile, müssen die Gerätschaften vielleicht deutlich früher ausgemustert werden, also hochwertiges Markengerät. In einem solchen Fall geht die Kalkulation trotz anfänglicher Preisersparnis nicht auf. Bei importierter Landtechnik ist vor allem ein zuverlässiger Händler entscheidend, der auch eine lange Zusammenarbeit sicherstellen kann. Genau hier liegt zumeist das größte Problem. Die im Ausland ansässigen Hersteller, wie beispielweise der weißrussische Traktorenhersteller "Belarus" mit einem weltweiten Marktanteil von etwa zehn Prozent, können die benötigten Teile durchaus auch nach vielen Jahren noch liefern. Existiert dann aber kein Händlernetz mehr, dürfte die Versorgung trotzdem schwer fallen.

Erfahrungsaustausch im Internet

Damit das Vertrauen der Kunden wächst, gehen einige Anbieter andere Wege: Die renommierte Fricke Gruppe beispielsweise bietet unter der Marke "Saphir" ebenfalls Landmaschinen an, die in Polen gefertigt werden. Andere Hersteller sind diesem Vorbild bereits gefolgt und lassen bestimmte Produkte zumindest teilweise im Ausland bauen, um die Fertigungskosten zu senken. Eine geringere Qualität muss das keinesfalls bedeuten. Entsprechendes Material vorausgesetzt, lassen sich natürlich auch in Polen und Tschechien hochwertige Agrarprodukte herstellen. Abseits der großen Hersteller kann es aber problematisch werden, überhaupt Informationen zu den Landmaschinen zu erhalten. Die Vertriebswege sind nicht immer gut ausgebaut, entsprechende Werbung in Fachmagazinen fehlt zumeist auch.

  Ein der wichtigsten Möglichkeiten stellen die neuen Medien dar. Über spezielle B2B-Portale wie beispielsweise Industrystock, finden Landwirte sehr schnell die richtigen Anbieter zum Thema Landtechnik. Eine weitere Alternative und Ergänzung zu Onlineportalen sind Fachmessen wie z.B. die Agri-Technica in Hannover, die Farm & Country Fair in Aalten (Niederlande) und die Agro-Expo in Kiew (Ukraine). Zunehmend sind auch Hersteller aus Osteuropa dort vertreten, um den Markt, der sich erst seit einigen Jahren zunehmend entwickelt, zu erschließen. Der Besuch lohnt sich also. Für den Erfahrungsaustausch stellen auch kleine Fachportale eine interessant Variante da. In Foren berichten und diskutieren Landwirte über ihre Praxiserfahrungen mit Herstellern und Produkten rund um das Thema Landtechnik.

Fazit: Hohes Sparpotenzial bei osteuropäischer Landtechnik

Konservative Landwirte stehen dem Kauf von Agrarprodukten, die aus dem Ausland stammen häufig skeptisch gegenüber. Nicht selten werden Schwächen in Material und Verarbeitung vermutet, die die oftmals günstigen Angebote gar nicht mehr so preiswert erscheinen lassen. Zudem besteht die Sorge, dass die Ersatzteilversorgung nach einigen Jahren nicht mehr gewährleistet ist und eine Reparatur dann unmöglich wird. Tatsächlich ist das Sparpotenzial hoch; viele landwirtschaftliche Geräte haben sich in den letzten Jahren durchaus bewährt. Das Vertriebsnetz ist hingegen in der Tat häufig noch lückenhaft. Messebesuche können sich daher lohnen, Erfahrungen werden oft im Internet verbreitet.
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