Der Agrarexport Deutschlands ist im vergangenen Jahr etwas gesunken,
der Einbruch war aber weniger stark als bei den Ausfuhren der
Gesamtwirtschaft. Nach ersten noch vorläufigen Zahlen des Statistischen
Bundesamtes fielen die deutschen Agrarexporte von Januar bis Oktober
2009 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10,0 % auf 39,2 Mrd. Euro.
Die Importe verringerten sich um 9,1 % auf 46,7 Mrd. Euro, das
Agrarhandelsdefizit stieg leicht auf 7,5 Mrd. Euro. Erfahrungsgemäß
werden die vorläufigen Angaben zum Außenhandel von den Wiesbadener
Statistikern noch nach oben korrigiert.
Das Bundeslandwirtschaftsministerium rechnet nach vorsichtigen
Prognosen und bei Fortschreibung der bis September vorliegenden Daten
für 2009 mit einem Rückgang der Agrarausfuhren um 5,4 %. Damit dürfte
sich der Agrarexport oberhalb einer Marke von 49 Mrd. Euro einpendeln.
Die Land- und Ernährungswirtschaft schneidet damit wesentlich besser ab
als die Wirtschaft insgesamt. Deren Exporte brachen um ein Fünftel ein.
Der Anteil des Agrarexports an den deutschen Gesamtausfuhren erhöhte
sich von Januar bis Oktober gegenüber der Vorjahresperiode um 0,8
Prozentpunkte auf 5,9 %.
Mit Abstand wichtigste Stützen des deutschen Agrarexports sind die
Fleisch- und Milchwirtschaft, auch wenn die Molkereien in diesem Jahr
schon allein durch den Preisverfall an den Märkten starke Abstriche
machen mussten. So sanken deren Ausfuhren von Januar bis Oktober im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum wertmäßig um knapp ein Fünftel auf 5,10
Mrd. Euro. Im Rahmen hielten sich die Rückgänge beim Käseexport mit
einem Minus von 15,1 % auf 1,96 Mrd. Euro. Das ging jedoch auf Kosten
der Wertschöpfung, denn mengenmäßig legten die Auslandslieferungen um
4,9 % auf knapp 801.000 t Käse zu. Auch auf der Importseite stellten
die Molkereiprodukte mit einem Wert von 3,49 Mrd. Euro einen der
größten Posten- Der Einbruch betrug hier knapp 23 %.
Die Fleischexporte Deutschlands gingen bis zum Spätherbst um 7,0 %
unterdurchschnittlich auf 4,48 Mrd. Euro zurück. Von großer Bedeutung
ist traditionell der russische Markt, wo deutsches Rindfleisch weit
weniger gefragt war als 2008. Besser sah es für die Lieferanten von
Schweinefleisch aus. Trotz der Bedeutung Osteuropas bleiben Italien,
Frankreich und die Niederlande die bei weitem wichtigsten Abnehmer für
Fleisch und Fleischwaren aus der Bundesrepublik