19.08.2009 | 00:00:00 | ID: 1719 | Ressort: Landwirtschaft | Markt & Trends

Agrarpreise könnten bald steigen

Hannover (agrar-PR) - Lebensmittel  Die Preise für viele Grundnahrungsmittel könnten schon bald wieder steigen. Über die kommenden zehn Jahre hinweg werden für alle wichtigen Agrarerzeugnisse außer Rind- und Schweinefleisch höhere Durchschnittspreise erwartet als in der Periode 1997 bis 2006. Nach den Anstiegen Ende 2007 und Anfang 2008 haben die Preise für viele Nahrungsmittel inzwischen einen Wendepunkt erreicht, schreiben die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) in einem gemeinsamen Ausblick auf die Agrarmärkte.

In den kommenden zehn Jahren dürften die Preise wieder steigen, dabei aber wahrscheinlich nicht mehr an die 2007/08 markierten Rekordstände heranreichen. Im Einzelnen erwarten OECD und FAO eine Erhöhung der durchschnittlichen Getreidepreise um real zehn bis 20 Prozent. Das Preisniveau für Pflanzenöle soll sogar um 30 Prozent übertroffen werden, da die Nachfrage der Lebensmittelindustrie ebenso schnell wächst wie der Rohstoffbedarf der Biodieselhersteller.

Die Entwicklung bei den Pflanzenölen begünstigt auch den Milchmarkt. Das größte Preispotenzial sehen die Experten von FAO und OECD auf Sicht von zehn Jahren bei der Butter, da bei dem tierischen Fett ebenso wie bei den Pflanzenölen eine Verbindung zur „Energieschiene“ besteht. Dadurch könnte es mit den Weltmarktpreisen für Butter um inflationsbereinigte 12 Prozent nach oben gehen. Bei Käse und Magermilchpulver dürfte der Zuwachs deutlich darunter liegen, nämlich bei fünf beziehungsweise knapp zwei Prozent.

Einzig bei rotem Fleisch ist man bei FAO und OECD skeptisch. Unter Berücksichtigung der Geldentwertung sollen die mittleren Preise im Prognosezeitraum 2009 bis 2018 um fünf Prozent bei Schweinefleisch respektive elf Prozent bei Rindfleisch unter dem Durchschnittsniveau 1997 bis 2006 liegen. Insbesondere hochpreisiges Rindfleisch dürfte durch günstigere Eiweißträger wie Geflügel ersetzt werden, was einem Preisanstieg enge Grenzen setzt. Die Experten von FAO und OECD haben für ihre gemeinsame Vorausschau ausgerechnet, dass die Lebensmittelproduktion bis zum Jahr 2030 um 40 Prozent gesteigert werden muss, um den Bedarf der weiter wachsenden Weltbevölkerung zu decken, bis 2050 sogar um die Hälfte. Ein neuer Preisausschlag nach oben wie 2008 ist aus Sicht der Experten derzeit zwar nicht in Sicht, kann durch das immer unbeständigere Wetter, die zunehmende Liberalisierung der Agrarmärkte und den stärkeren Einfluss der Finanzmärkte auf die Preisbildung bei den Agrarprodukten aber auch nicht ausgeschlossen werden.
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