Bonn (agrar-PR) -
Dank niedriger Lebensmittelpreise ist Inflationsrate auf Rekordtief Die Inflationsrate in der Bundesrepublik hat seit der Wiedervereinigung einen neuen Tiefststand erreicht.
Insbesondere
durch eine Verbilligung von Heizölen und Kraftstoffen, aber auch auf
Grund der Entwicklung der Nahrungsmittelpreise ist der
Verbraucherpreisindex für Deutschland im Juli 2009 gegenüber dem
Vorjahresmonat um 0,5 % gesunken. Darauf weist der Rheinische
Landwirtschafts-Verband (RLV) hin und beruft sich auf die Daten des
Statistischen Bundesamtes (Destatis). „Die Bauern sind die
Inflationsbremser der Nation“, kritisiert RLV-Präsident Friedhelm
Decker. Auf den Schultern der Landwirte würden die Preise immer tiefer
gesenkt.
„Der Verbraucher sollte an den Zusammenhang zwischen
dem Produkt im Regal und dem Bauern denken, der es unter hohen
Standards produziert“, betont der RLV-Präsident. Die
Preissenkungsrunden seien für die Landwirte ein Schlag ins Gesicht.
Seit Jahresbeginn senkten die Discounter monatlich ihre Preise. Kein
Landwirt in Deutschland könne Milch, Getreide, Fleisch, Obst und Gemüse
zu solchen Preisen kostendeckend produzieren, sagt Decker und
kritisiert das Verschleudern von Lebensmitteln zu Billigstpreisen auf
das Schärfste. Die deutschen Landwirte lieferten unter höchsten
Produktionsstandards erzeugte Lebens- und Genussmittel. Strenge
Tierhaltungs- und Hygienestandards sowie Kontrollen und
Überwachungsmechanismen seien aber nicht umsonst zu haben, sondern
kosteten nun einmal Geld, so der RLV-Präsident. Die Preisdrückerei sei
langfristig nicht im Sinne der Verbraucher.
Hintergrundinformation:
Die
Nahrungsmittel wurden Destatis zufolge zuletzt durchschnittlich 2,4 %
günstiger angeboten als im Juli 2008, nachdem deren Preise im Juni
kurzfristig über dem Vorjahreswert gelegen hatten. Erhebliche
Preisrückgänge wurden binnen Jahresfrist insbesondere bei
Molkereiprodukten sowie bei Speisefetten und -ölen ermittelt, die im
Juli 2009 jeweils durchschnittlich 9,7 % niedriger ausgezeichnet waren
als ein Jahr vorher. Auch die Gemüsepreise sanken im Juli gegenüber dem
Vorjahresmonat überdurchschnittlich, und zwar um 9,2 %. Darüber hinaus
mussten die Konsumenten für einige Obstsorten weniger tief in die
Tasche greifen. So verbilligten sich Äpfel gegenüber Juli 2008 um 10,5
%. Preissteigerungen meldeten die Wiesbadener Statistiker dagegen für
Fisch und Fischwaren, die sich gegenüber Juli 2008 um 3,5 %
verteuerten. Außerdem mussten die Verbraucher für Fleisch und
Fleischwaren im Juli dieses Jahres 2,5 % mehr ausgeben als zwölf Monate
zuvor.