Bonn (agrar-PR) - Immer mehr Menschen werden von 1 ha
landwirtschaftlicher Nutzfläche ernährt. Wie der Rheinische
Landwirtschafts-Verband (RLV) mitteilt, habe der Hektarertrag für
Weizen zum Beispiel vor gut 100 Jahren bei 18,5 dt gelegen. Heute
(2008) liege der Hektarertrag mit rund 81 dt mehr als viermal so hoch.
Ein Landwirt erzeugte nach RLV-Angaben im Jahr 1900 Nahrungsmittel
in einem Umfang, um etwa 4 Personen ernähren zu können. 1950 ernährte
ein Landwirt 10 und 2006 sogar 127 Personen (ohne Ernährung aus
Auslandsfuttermitteln). Trotz dieser starken Produktivitätssteigerung
sei Deutschland stets ein Nettoimportland an Agrar- und
Ernährungsgütern geblieben, hebt der RLV hervor. 1900 habe der
Selbstversorgungsgrad bei Nahrungsmitteln bei 87 % gelegen. Am Anfang
des 21. Jahrhunderts (2006) liege der deutsche Selbstversorgungsgrad
bei 84 %. Es gebe aber starke Schwankungen von Jahr zu Jahr.
Die enorme Erzeugungssteigerung hat nach Mitteilung des Verbandes
ihre Ursachen im Einsatz von produktionssteigernden Produktionsmitteln
und in der Mechanisierung der Landwirtschaft. Arbeitskräfte seien durch
arbeitssparende Betriebsmittel, vor allem Maschinen, ersetzt worden.
Anstatt Zugtieren kämen motorisierte Maschinen zum Einsatz. Heute
bestimmten immer mehr Informations- und Kommunikationstechniken den
Technikeinsatz in der Landwirtschaft. Präzisionslandwirtschaft,
computergesteuerte Produktionsprozesse, integrierte
Nahrungsmittelketten und Melkroboter seien Stichworte für die moderne
Landwirtschaft von heute.