Hannover (agrar-PR) - Wer im vergangenen Jahr Agrarland kaufen wollte, musste dafür
erheblich tiefer in die Tasche greifen als in 2007. Der Preis für
landwirtschaftliche Grundstücke stieg 2008 gegenüber dem Vorjahr im
Bundesdurchschnitt um 8,1 Prozent, zitiert der Landvolk-Pressedienst
Daten des Statistischen Bundesamtes. Durchschnittlich 9.955 Euro
mussten Käufer für einen Hektar (ha) Fläche ohne Gebäude und Inventar
kalkulieren, im Jahr zuvor waren es nur 9.205 Euro/ ha gewesen. Am
teuersten waren landwirtschaftliche Grundstücke nach wie vor in
Westdeutschland; ihr Preis stieg gegenüber dem Vorjahr um
durchschnittlich 4,8 Prozent auf 17.175 Euro/ha. Erheblich stärker
legten dagegen die Preisforderungen in den fünf neuen Bundesländern zu,
mit durchschnittlich 4.973 Euro/ ha wurden sogar 20,3 Prozent mehr
verlangt als im Jahr zuvor.
Trotz des bundesweiten Preisanstiegs wurden im vergangenen Jahr
erheblich mehr Flächen verkauft als in 2007. So legte die veräußerte
Gesamtfläche der landwirtschaftlichen Nutzung (FdIN) in den alten
Bundesländern, wo die Kaufwerte deutlich höher liegen, um 10,2 Prozent
auf 50.405 ha zu. In Ostdeutschland erhöhte sie sich um 12,6 Prozent
auf 73.053 ha. Bundesweit wechselten 123.458 ha FdIN den Besitzer, das
waren 11,6 Prozent mehr als in 2007. Dabei umfasst die vom
Statistischen Bundesamt bezifferte FdIN anders als die bekanntere
Landwirtschaftliche Nutzfläche (LF) keine Areale aus dem Wein- oder
Gartenbau. Wie in 2007 wurden die meisten Flächen auch im vergangenen
Jahr mit 25.854 ha in Brandenburg verkauft, gefolgt von
Mecklenburg-Vorpommern mit 17.890 ha und Niedersachsen, wo 17.243 ha
den Besitzer wechselten.
Am teuersten war Agrarland nach wie vor in Nordrhein-Westfalen. Zwar
gingen die Preise dort sogar um
1,8 Prozent auf durchschnittlich 26.279
Euro je ha FdIN zurück, dennoch übertraf dies das zweitplatzierte
Bayern immer noch um 3,5 Prozent. Dort mussten durchschnittlich 25.379
Euro/ha für Acker- und Grünlandflächen kalkuliert werden, das waren 8,1
Prozent mehr als im Jahr zuvor. Es folgte Baden-Württemberg mit
durchschnittlich 18.682 Euro/ha. Die Flächen in Niedersachsen wurden um
5,1 Prozent teurer und kosteten durchschnittlich 14.281 Euro/ha, die
Preise in Schleswig-Holstein legten sogar um
13,3 Prozent auf
13.700
Euro/ha zu. Noch stärker kletterten mit Ausnahme von Sachsen und
Thüringen nur die Preise für landwirtschaftliche Flächen in den neuen
Bundesländern. So mussten die Käufer von Flächen in
Mecklenburg-Vorpommern mit 5.741 Euro/ha rund 18 Prozent mehr anlegen
als 2007, in Brandenburg kostete Agrarland mit 3.707 Euro/ha sogar 22,6
Prozent mehr. Besonders stark verteuerten sich die Flächen in
Sachsen-Anhalt: Wer dort im vergangenen Jahr Agrarland kaufte, musste
mit durchschnittlich 6.456 Euro sogar 27,7 Prozent je Hektar mehr
bezahlen als im Jahr zuvor.