Schwerin (agrar-PR) - "Die Reformen der Gemeinsamen Agrarpolitik in Europa sind
gekennzeichnet vom Zurückfahren der Marktordnungen, von schwankenden
Preisen und von mehr marktwirtschaftlicher Verantwortung der Landwirte
selbst. Vor diesem Hintergrund sind unabhängige Marktinformation und
hohe Markttransparenz für die landwirtschaftlichen Unternehmen
erforderlicher denn je", so der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und
Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus.
Auf Initiative des Landes
Mecklenburg-Vorpommern haben alle fünf ostdeutschen Bundesländer
deshalb die Erhebung der Preis- und Marktdaten wichtiger
landwirtschaftlicher Produkte gemeinsam neu organisiert. "Damit wurde
die Informationslücke geschlossen, die nach der Liquidation der
Zentralen Markt- und Preisberichtsstelle (ZMP) in Folge des
Bundesverfassungsgerichtsurteils zum Absatzfonds in den Ländern
entstanden war", sagte der Minister.
Auf der Grundlage einer im
Dezember 2009 geschlossenen und durch alle Agrarminister der
Bundesländer Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen
und Mecklenburg-Vorpommern unterzeichneten mehrjährigen Vereinbarung
erfolgt die Datenerhebung künftig durch die Marktinformationsstelle Ost
(MIO) beim Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und
Fischerei Mecklenburg-Vorpommern (LALLF)in Rostock.
Derzeit
werden durch die MIO in Rostock 68 Meldebetriebe betreut. Ziel ist die
Beteiligung von mindestens 150 Landwirtschaftsbetrieben und
Erzeugerorganisationen bis zum Ende des Jahres 2010. Auf der Homepage
des LALLF (
www.lallf.de) werden ab Januar 2010 auch die regionalisierten Marktdaten bereit gestellt.
"Damit
dieses System auf der Grundlage vieler Marktdaten möglichst gut
funktionieren kann, ist die Mitwirkung der Landwirte auch weiterhin
dringend notwendig", hob Minister Backhaus hervor und forderte daher
die bisher in den ostdeutschen Ländern tätigen landwirtschaftlichen
Meldebetriebe auf, mit der neuen Marktinformationsstelle Ost
zusammenzuarbeiten.
Ansprechpartner der MIO im LALLF sind Klaus Hilse (
klaus.hilse@lallf.mvnet.de) und Christine Schubert (
christine.schubert@lallf.mvnet.de). Sie sind telefonisch unter 0381/4035-190 und -639, sowie per Fax unter 0381/4035-692 zu erreichen.
Hintergrund:
Die
Bundesländer benötigen zur Erfüllung von Datenlieferverpflichtungen
gegenüber dem Bund sowie der Europäischen Kommission umfassende und
neutrale Marktinformationen zur Sicherung der Markttransparenz, aber
auch als Basis für Wissenschaft und Forschung,
Sachverständigenangelegenheiten sowie für die Rechtspflege.