Bonn (agrar-PR) - Die Landwirte in Europa bauen mehr Silomais an.
Während sich die Entwicklung beim Körnermais von Jahr zu Jahr aufgrund
der Marktgegebenheiten ändert, zeigt die Kurve beim Silomais in den
meisten Ländern stetig nach oben. Das berichten die Teilnehmer des
Europäischen Mais-Meetings im französischen Colmar.
In Dänemark steigt die Anbaufläche von Silomais seit zehn Jahren
kontinuierlich. Sie liegt 2009 bei 180.000 ha. Auch in Großbritannien
wird mehr Silomais angebaut. In Belgien hält sich die Anbaufläche
konstant bei rund 250.000 ha, allerdings steigt der Anteil von Silomais
gegenüber dem Körnermais.
Angesichts der zunehmenden Verwendung von Silomais zur Energiegewinnung
in Biogasanlagen legt der Silomaisanbau auch in Deutschland mächtig zu.
Nach Schätzungen des Deutschen Maiskomitees e.V. (DMK) wandern
mittlerweile bis zu 375.000 ha Silomais in die Biogasanlagen. Diese
Entwicklung werde sich nach Ansicht des DMK fortsetzen, da sich derzeit
etwa sieben Prozent der Maisanbauer in Deutschland mit Biogas
beschäftigen und weitere fünf Prozent dies in den kommenden Jahren
planen.
Bei der ökonomischen Beurteilung und einem länderübergreifenden
Vergleich des Silomaisanbaus spielen neben dem Ertrag mehr und mehr
andere Faktoren wie Betriebs- und Schlaggröße, Pachten oder Ausbildung
des Landwirtes eine Rolle. Das ergab eine auf dem Treffen vorgestellte
Studie aus Frankreich. Der Studie zu Folge sind klare Strategien zur
Verwertung und ein konsequentes Kostenmanagement für den
wirtschaftlichen Erfolg von ebenso großer Bedeutung wie der Anbau im
Feld.
Seit 30 Jahren tauschen sich die Maisexperten aus Frankreich, Dänemark,
Belgien, Irland, Großbritannien, Deutschland und in diesem Jahr auch
Gäste aus Neuseeland regelmäßig aus. Sie analysieren nicht nur das
Marktgeschehen, sondern besprechen auch aktuelle Entwicklungen und
Schwierigkeiten in einzelnen Ländern, wie die Probleme mit dem
Maiswurzelbohrer und der Saatgutbeize mit Clothianidin in Deutschland
und Frankreich.
Im kommenden Jahr treffen sich die Mitglieder des Europäischen
Mais-Meetings in Belgien. Dort werden sie sich unter anderem mit den
nationalen Anstrengungen im Hinblick auf die EU-Wasserrahmenrichtlinie
beschäftigen.