14.01.2011 | 12:01:00 | ID: 7774 | Ressort: Landwirtschaft | Markt & Trends

Mosel gewinnt Marktanteile beim Riesling zurück

Bad Kreuznach (agrar-PR) - Riesling wieder vor Dornfelder. Bilanz 2010 der Qualitätsweinprüfung in Rheinland-Pfalz.
Genau 524.755.400 Liter Qualitätswein aus Rheinland-Pfalz wurden 2010 vermarktet. Damit blieb die rheinland-pfälzische Qualitätsweinmenge gegenüber dem Vorjahr nahezu konstant. Der Weinwirtschaft in Rheinland-Pfalz geben zu Beginn eines jeden Jahres die Ergebnisse der Amtlichen Qualitätsweinprüfung des abgelaufenen Kalenderjahres wichtige Hinweise über den Absatz der Qualitätsweine aus den sechs Anbaugebieten und dokumentieren die aktuelle Marktentwicklung.

Kontinuität und meist nur geringe Ausschläge bei Veränderungen gegenüber dem Vorjahr prägen weitgehend die Bilanz. Auffällig ist die starke Zunahme der Qualitätsweine des Anbaugebiets Mosel um 12,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bei zeitgleichen Rückgängen an der Nahe (-17,7 Prozent) und in Rheinhessens (-3,1 Prozent). Die Analyse zeigt, dass 2010 Rieslingweine von der Mosel gegenüber 2009 um knapp 22 Prozent zugelegten, während an der Nahe deutliche und in Rheinhessen leichte Rückgänge festzustellen sind. Offenbar konnte der seit drei Jahren zu beobachtenden Austausch von Moselrieslingen durch solche aus Rheinhessen und von der Nahe gestoppt und umgekehrt werden. Leider war damit ein weiteres Absinken der  Erzeugerpreise für die Mosel-Fassweine verbunden.

Während die Pfalz ihr Mengenvolumen bei knapp zwei Millionen Hektoliter hält, verhalten sich die Mengenentwicklungen der Qualitätsweine aus Rheinhessen und von der Mosel in dem betrachteten Zeitraum gegensätzlich zueinander. Rheinhessen hat im zweiten Jahr in Folge leichte Rückgänge in der Menge zu verzeichnen. An der Mosel bedeutet die Qualitätsweinmenge von 854.053 hl im Jahr 2010, dass das Absatzniveau von 2006 fast wieder erreicht ist. An der Nahe führen Erntemenge/Verfügbarkeit und Fassweinpreise zu einem jährlichen Auf und Ab der Qualitätsweinmenge, das sich dann in der mehr oder weniger starken Präsens von Handelsweinen aus diesem Anbaugebiet äußert.

Seit 2007 sind kaum noch deutliche Verschiebungen zwischen den Weinarten festzustellen. Das Verhältnis von Rotwein, Rosé, Weißherbst und Rotling zu Weißwein aus Rheinland-Pfalz liegt aktuell bei 37,9 zu 62,1 Prozent. Ganz klar geht der Trend weg von Weinen ohne Rebsortenangabe. Dornfelder- und Rieslingweine liegen mengenmäßig über den Weinen ohne Sortenangabe. Rieslingweine haben im Vergleich zum Vorjahr um 9,9 Prozent auf 1.156.757 hl zugenommen und liegen damit erstmals seit 2006 wieder über dem Dornfelder (1.122.102 hl). Müller-Thurgau/Rivaner zeigt als Rebsortenwein einen leichten Rückgang und liegt 2010 bei 451.774 hl.

Seit 2007 sind leichte Mengenrückgänge bei den Qualitätsweinen, die von Kellereien vermarktet werden, zu verzeichnen. Ihr Anteil liegt 2010 bei 3.274.450 hl oder 62,45 Prozent Winzergenossenschaften und Erzeugergemeinschaften sind bezüglich ihrer Qualitätsweinmenge im betrachteten Zeitraum relativ stabil (608.701 hl; 11,57 Prozent).. Der Anteil der Weingutsweine liegt bei 1.364.403 hl (26 Prozent).

Die flaschenweinvermarktenden Betriebe nehmen seit fünf Jahren zahlenmäßig ab. 2010 haben sich 6.405 Betriebe an der Qualitätsweinprüfung beteiligt, davon liegen zwei Drittel unter einer jährlichen Qualitätsweinmenge von 20.000 Liter. Deutlich erkennbar ist, dass kleine Betriebe mit jährlichen Qualitätsweinmengen unter 5.000 Liter stärker und kontinuierlich vom Rückgang betroffen sind, während  Betriebe in der Klasse von 5.000 bis 20.000 l /Jahr leicht zulegen. (lwk-rlp)
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