17.06.2019 | 22:15:00 | ID: 27518 | Ressort: Landwirtschaft | Medien

Ein Landwirt bloggt: Boden und Tiere profitieren von Futtererbsen

Bonn (agrar-PR) - Tierwohl, Bodenqualität und der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen sind Landwirt Wolfgang Kürzinger wichtig. Der Anbau von Futtererbsen, die Beratung über das Demonstrationsnetzwerk Erbse/Bohne sowie neue Vermarktungsstrategien helfen ihm dabei, all das umzusetzen. Nun berichtet er online per Blog und Video über seine Erfahrungen mit dem Anbau von Erbsen als Futter für seine Milchkühe.

Wolfgang Kürzinger teilt seine Erfahrungen gerne und will nachhaltig wirtschaften. Seit Beginn der Vegetationsperiode berichtet der Landwirt aus der Oberpfalz online in einem Blog und per Video über den Anbau von Futtererbsen für seine Milchkühe. Er ist Mitglied im Demonstrationsnetzwerk Erbse/Bohne (DemoNetErBo), in dem er sich mit Fachleuten und anderen Landwirten austauscht. 

Steigendes Bewusstsein für heimische Körnerleguminosen

Kürzinger verfüttert nur heimisches Eiweiß (Rapsprodukte, Erbse). Die Erbse ist seit fünf Jahren fester Bestandteil seiner Fruchtfolge. Er verfüttert sie ausnahmslos an seine Milchkühe und verzichtet auf Importsoja. Damit folgt der Landwirt einem Trend, den das Statistische Bundesamt in Zahlen belegt: Nach dessen vorläufigen Angaben ist die Anbaufläche von Futtererbsen 2019 bundesweit um fünf Prozent auf 74.400 Hektar gestiegen. 

„Zwar wird immer noch ein Großteil des Bedarfs an Eiweißpflanzen durch Importe gedeckt, aber wir registrieren ein steigendes Bewusstsein für heimische Körnerleguminosen. Das macht sich in den Anbauzahlen, aber auch im Engagement der Landwirte für die beispielsweise noch schwierige Verarbeitung und Vermarktung bemerkbar“, so Dr. Annegret Groß-Spangenberg, die Leiterin der Eiweißpflanzenstrategie in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Über die Eiweißpflanzenstrategie fördert das Bundeslandwirtschaftsministerium unter anderem das DemoNetErBo, dem auch Landwirt Kürzinger angehört.

Vorteil im Demo-Netzwerk: Probleme gemeinsam lösen

„Das Pflügen nach den Erbsen macht Spaß, weil sie den Boden so schön locker machen“, berichtet Kürzinger. „Außerdem dresche ich in den Folgekulturen im Schnitt 10 dt/ha mehr, weil die Erbsen auch für die Nachfrucht noch Stickstoff im Boden hinterlassen.“ Da Kürzinger die Erbsen auf ökologischen Vorrangflächen anbaut, darf er keine Herbizide einsetzen. Ein benachbarter Biobetrieb striegelt die Bestände. Kürzinger ist erstaunt, wie wirkungsvoll das mechanische Unkrautmanagement funktioniert. Die Herausforderung in diesem Jahr war die Frühjahrstrockenheit. Über seine Erfahrungen berichtet er auf den Öko-Feldtagen vom 3. bis 4. Juli 2019 auf der Hessischen Staatsdomäne Frankenhausen sowie in einem neuen Online-Blog auf der DemoNetErbo-Internetseite. „Aufgrund der kalten Witterung sind die Erbsen in diesem Jahr im Wachstum vergleichsweise zurück“, sagt Kürzinger. „Aber wenn der Juni so warm und feucht weitermacht, erwarte ich eine gute Ernte.“ Was Kürzinger schätzt: Bei Schwierigkeiten kann er mit seiner Beraterin aus dem Netzwerk gemeinsam nach einer Lösung suchen.

Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat die Laufzeit für das Netzwerk Erbse/Bohne bis Ende 2020 verlängert. „Mit der Projektverlängerung soll der gerade einsetzende Innovationsprozess im Bereich der Lebensmittelverarbeitung genutzt werden, sodass der sich entwickelnde Markt für die heimischen Körnerleguminosen gestärkt werden kann. Ebenso soll das steigende Interesse der Landwirte am Anbau, der Verfütterung aber auch bei der Suche nach Vermarkungswegen weiter unterstützt werden“ so Dr. Annegret Groß-Spangenberg. 

Weitere Informationen unter http://demoneterbo.agrarpraxisforschung.de/index.php?id=346
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