Wien (agrar-PR) - Nach dem starken Befallsjahr 2007 trat 2008 und 2009 vergleichsweise
wenig Feuerbrand auf, was vor allem auf für den Erreger ungünstige
Witterungsbedingungen zur Blütezeit zurückzuführen ist. Bei Kernobst
wurden sowohl in Intensivanlagen als auch bei Hochstammbäumen 2009 in
den meisten Gebieten deutlich geringere Schäden als im Jahr davor
verzeichnet.
Der Streuobstbau war 2009 wieder in allen Regionen
betroffen. Es muss daher davon ausgegangen werden, dass aufgrund der
schwierigen Bekämpfung und der Unberechenbarkeit des Feuerbranderregers
dieser 2010 wieder verstärkt auftritt. Alle unsanierten Befallsherde an
Wildpflanzen, Obstbäumen und Zierpflanzen können Ausgangspunkte für neue
Infektionen darstellen.
Neben den allgemeinen Maßnahmen zur
Feuerbrandbekämpfung wird der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zur
direkten Bekämpfung daher auch heuer weiterhin eine wichtige Rolle
spielen. Für das Jahr 2010 hat das Bundesamt für Ernährungssicherheit
(BAES) am 26. März die Gefahr-in-Verzug-Zulassungen für zwei
streptomycinhaltige Pflanzenschutzmittel erteilt. Es werden gemäß
Feuerbrandstrategie alle Anstrengungen unternommen, von einer
Streptomycin-Anwendung abzusehen. Die Prüfung möglicher Alternativen zu
Streptomycin wird fortgesetzt.
Die konkrete Umsetzung der in der „
Gesamtheitlichen
Strategie zur Bekämpfung des Feuerbrandes in Österreich 2009-2013“
aufgeführten Aktionen zur Umsetzung der Maßnahmen wird 2010
weitergeführt. Neue Themen wie die Verbesserung des
Erfahrungsaustausches über Warnmodelle, Informationen zu
Feuerbrandanfälligkeiten von Obstsorten, die Anpassung der
landesrechtlichen Regelungen der Wanderbeschränkungen für Bienen und die
Durchführung von Versuchen mit Bio-tauglichen Präparaten sind geplant.