Bonn (agrar-PR) -
Rheinische Landwirte beginnen mit der Rübenaussaat In dieser Woche werden die pinken, orangenen oder
blauen Pillen wieder auf den rheinischen Acker ausgebracht: Die
Zuckerrübensamen. Mit dem Anbau von Rüben leisten die rheinischen
Landwirte einen Beitrag sowohl zur Erzeugung von Lebensmitteln als auch
zur Vielfalt auf dem Acker und zum Erhalt der Bodenfruchtbarkeit.
Darauf weist der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) hin.
Zum Teil schon vor dem Winter, aber insbesondere in den letzten
Wochen haben die Landwirte die Felder für die Aussaat vorbereitet und
die Ackerkrume gerade gezogen. Dazu haben sie den Boden mit Pflug, Egge
oder anderen Saatbeetkombination gelockert. Jetzt, wenn der Ackerboden
abgetrocknet und erwärmt ist, werden rund neun Rübenpillen – die Samen
werden in Form von kugelrunden Pillen geformt, damit die Sämaschinen sie
besser verteilen können – auf 1 m2 ausgebracht: Mit
speziellen Einzelkornsägeräten wird jedes Rübensaatkorn in einem Abstand
von 20 cm hintereinander und mit einem Abstand von 50 cm zur
Nachbarreihe gelegt. Dabei wird das Saatkorn gerade so tief in den Boden
gebracht, dass es optimal mit Wasser versorgt wird.
In den nächsten Wochen wird sich aus dem Korn eine Rübenpflanze –
Beta vulgaris – entwickeln, bis Mai wird sich der Spross durch den an
der Oberfläche warmen Boden durchgearbeitet haben und Tageslicht sehen.
Dann ist es wichtig, dass die kleine Rübenpflanze keinen Platzregen
abbekommt, da der Boden sonst verschlammt und die Rübenpflanze im
Wachstum gestört wird.
In Deutschland bildet der Anbau von Zuckerrüben seit mehr als 200
Jahren die Grundlage für die Erzeugung von Zucker. Nach der Entzuckerung
der zerkleinerten Rüben bleibt das „Rübenmark“ in Form von Schnitzeln
übrig. Zum größten Teil werden diese unter Beifügung von Melasse
getrocknet und zu Pellets gepresst. Diese „Melasseschnitzel“ sind ein
energiereiches, lagerfähiges Viehfutter.
Bei der letzten Stufe der Zuckerkristallisation aus dem sogenannten
„Muttersirup“ fällt als Nebenprodukt Melasse an, ein dunkelbrauner,
dickflüssiger Sirup. Melasse ist ein gefragter Rohstoff für die
Herstellung von Hefen und anderen Produkten.
Die Zuckerrübe ist ein wichtiger Bestandteil in der
landwirtschaftlichen Fruchtfolge. So verhindert der Anbau von
Zuckerrüben in der Getreidefruchtfolge eine einseitige Unkraut- und
Schädlingsbildung. Verbleiben die Rübenblätter bei der Ernte der
Zuckerrüben auf dem Feld, pflügt der Bauer die vom Zuckerrübenroder
klein gehäckselten Blätter unter. Sie sind so ein wichtiger Gründünger.
Die Nährstoffe werden von der nachfolgenden Fruchtart genutzt und tragen
zur Vielfalt auf dem Acker und zum Erhalt der Bodenfruchtbarkeit bei.
Hinweis an die Redaktion:
In unserer Serie von Pressemitteilungen „Arbeit aus Leidenschaft“
macht der RLV darauf aufmerksam, mit welchen Leistungen die rheinischen
Bauern und ihre Familien für die Erzeugung von Lebensmitteln, für den
Erhalt der Kulturlandschaft und für die Attraktivität des ländlichen
Raumes sorgen.