27.08.2020 | 11:07:00 | ID: 29122 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Bayerische Getreideernte von 6,5 Millionen Tonne im Jahr 2020 erwartet

Fürth (agrar-PR) - In Bayern zeichnet sich trotz anhaltender Trockenheit und regionalen Spätfrösten eine bessere Getreideernte als im vergangenen Jahr ab.
Das Ausbleiben von längeren Hitzephasen führte zu einem Wachstumsschub und begünstigte die Kornbildung. Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik wird eine Getreideernte (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix) von insgesamt 6,5 Millionen Tonnen erwartet.

Die flächenstärkste Getreideart Winterweizen weist voraussichtlich einen Hektarertrag von 80,0 Dezitonnen auf. Das sind 5,1 Prozent mehr als im Vorjahr und 4,5 Prozent mehr als im langjährigen Mittel (2014/2019).

Die Aussaat des Wintergetreides im Herbst 2019 konnte rechtzeitig erfolgen. Auf den milden und trockenen Winter ohne nennenswerte Auswinterungsschäden folgte ein warmer Frühling, sodass auch die Frühjahrsaussaat des Sommergetreides unter günstigen Witterungsbedingungen zügig durchgeführt werden konnte. Durch fehlende Niederschläge konnten sich vor allem die Sommerungen zu Beginn nur schwach entwickeln. Da aber die Hitzephasen ausblieben, kam es zu einem Wachstumsschub, der die Kornbildung begünstigte.

In Franken und der nördlichen Oberpfalz schädigten Nachtfröste um den 12. Mai vor allem die Wintergerste. Dies führte zur Ertragseinbußen und zum Teil wurden Bestände vorzeitig siliert. Nach den bisher ausgewerteten Ertragsmessungen im Rahmen der „Besonderen Ernteund Qualitätsermittlung“ in Verbindung mit den Ertragsschätzungen der amtlichen Ernteberichterstatter (Stand: Berichtsmonat Juli) wird nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik in Bayern beim Getreide (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix) mit einem Durchschnittsertrag von 70,1 Dezitonnen je Hektar (dt/ha) gerechnet. Dies sind 2,8 Prozent mehr als im Vorjahr (68,2 dt/ha) und 0,8 Prozent mehr als im Durchschnitt der Jahre 2014/2019 (69,6 dt/ha).

Nach derzeitigen Angaben wird in diesem Jahr eine Getreideernte (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix) von 6,5 Millionen Tonnen erwartet. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich ein Verlust von 1,5 Prozent (6,6 Millionen Tonnen) und zum langjährigen Mittel (2014/2019) Einbußen von 6,7 Prozent (6,9 Millionen Tonnen). Die von den bayerischen Landwirten bewirtschaftete Getreidefläche (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix) verringerte sich nach dem vorläufigen Ergebnis der Bodennutzungshaupterhebung 2020 gegenüber dem Vorjahr um 4,1 Prozent von 964.194 Hektar (ha) auf 924.542 ha. Gegenüber dem langjährigen Mittel (2014/2019) reduzierte sich die Anbaufläche sogar um 7,4 Prozent (998.647 ha).

Die Getreideernte 2020 zeigt ein diverses Bild. Zum einen sind in Bayern voraussichtlich gute Hektarerträge zu erwarten, zum anderen sind die Anbauflächen rückläufig. Dadurch bilden sich die Erntemengen entsprechend leicht negativ ab. Nach den aktuellsten Meldungen ist der Durchschnittsertrag bei der flächenstärksten Getreideart Winterweizen auf 80,0 dt/ha gestiegen, das sind 5,1 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Bei einer gleichzeitigen Flächenabnahme in Höhe von 3,7 Prozent auf 467.399 ha errechnet sich beim Winterweizen eine Erntemenge von 3,7 Millionen Tonnen, das sind 1,2 Prozent mehr als im Vorjahr.

Der Hektarertrag bei Wintergerste liegt nach derzeitigen Berechnungen bei voraussichtlich 63,8 dt/ha. Dies wäre eine Abnahme von 6,6 Prozent gegenüber 2019. Bei einer gleichzeitigen Flächenabnahme von 6,0 Prozent auf 226.218 ha errechnet sich hierdurch eine Erntemenge von rund 1,4 Millionen Tonnen. Das ist eine Minderung von 12,2 Prozent gegenüber 2019.

Nach den Angaben der Ertragsmessungen liegt der durchschnittliche Hektarertrag bei Sommergerste bei 55,8 dt/ha, das sind 19,8 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Auf 93.359 ha wird somit eine Erntemenge von 521.180 Tonnen prognostiziert. Das ist ein Plus von 10,2 Prozent gegenüber dem Jahr 2019.

Bei Winterraps wird ein durchschnittlicher Hektarertrag von 37,5 dt/ha erwartet. Das sind 13,0 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Winterrapsfläche von 82.953 ha liefert somit eine Erntemenge von 310.905 Tonnen. Das ist ein Plus von 12,5 Prozent gegenüber 2019.

Die Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik beruhen auf den bisher ausgewerteten Ertragsmessungen im Rahmen der „Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung“ in Verbindung mit den Ertragsschätzungen aus der Ernte- und Betriebsberichterstattung (Berichtsmonat Juli) und den vorläufigen Ergebnissen der Bodennutzungshaupterhebung 2020. Die Angaben können als Näherungswerte herangezogen werden. Im Mai/Juni 2021 werden die endgültigen Ergebnisse vorliegen.
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