Bad Kreuznach (agrar-PR) - Mit wenigen Tagen Verspätung im Vergleich zum
langjährigen Durchschnitt hat in weiten Bereichen von Rheinland-Pfalz
die Rapsblüte begonnen. Nach dem Start in klimabegünstigten südlichen
Niederungen, färben sich auch nach Norden hin die Felder ein. Da Raps
zunächst an den Haupttrieben und erst nach und nach auch an den bis zu
sechs Seitentrieben blüht, bleiben die leuchtend gelben Farbflecken dem
Landschaftsbild zwei bis vier Wochen erhalten. Nach Mitteilung der
Landwirtschaftskammer hat sich die Anbaufläche für Raps, der sowohl zu
Speiseöl und Margarine als auch als Biotreibstoff, Schmier- und
Hydrauliköl verarbeitet wird, gegenüber dem Vorjahr um 2,8 Prozent auf
47.000 Hektar (Rheinland-Pfalz und Saarland) ausgedehnt und damit einen
neuen Höchststand erreicht. In anderen Bundesländern wurden die
Anbauflächen reduziert. Raps steht für die Ernte 2010 in Deutschland auf
1,46 Mio. Hektar (minus 0,4 Prozent).
Der lange und vergleichsweise
schneereiche Winter hat den Pflanzen, deren Saat bereits Ende
August/Anfang September vergangenen Jahres ausgebracht wurde, über
weite Strecken nicht geschadet. Mancherorts werden aber Trockenschäden
infolge geringer Niederschläge im September und Oktober und vereinzelt
auch Ausfälle durch Fäulnis unter der nassen Schneedecke sichtbar. Der
Witterungsverlauf im April war optimal und hat eine sehr gute
Entwicklung der Bestände bewirkt. Auch bei weiterhin günstigem
Vegetationsverlauf wird allerdings ein etwas geringerer Hektarertrag
erwartet, so dass der Spitzenertrag von 2009 (186.000 t) nicht ganz
erreicht werden dürfte.
In der EU
wird auf über 6 Mio. ha Raps angebaut. Die größte Anbaufläche in
Deutschland hat Mecklenburg-Vorpommern mit 244.000 ha, gefolgt von
Sachsen-Anhalt mit 172.000 ha und Bayern mit 155.000 ha.
Rapsanbaufläche in Rheinland-Pfalz
1980: weniger als 2.000 ha
1990: 28.000 ha.
2000: 33.000
2007 wurde mit einem Plus von 13,6 Prozent die
42.000 ha-Marke überschritten.
2008: 43.220 (+ 1,8 Prozent)
2009: 44.753 ha (+ 2,5 Prozent)
Rheinland-Pfalz ist das Flächenland
mit der kleinsten Rapsanbaufläche. Theoretisch stünden hier von den rd.
400.000 ha Ackerland aufgrund der notwendigen Fruchtfolge maximal
80.000 ha für den Rapsanbau zur Verfügung.