26.02.2011 | 15:05:00 | ID: 8373 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Braugerste könnte wieder interessanter werden

Hannover (agrar-PR) - Im vergangenen Jahr haben die Landwirte mit der Sämaschine abgestimmt: Der Braugerstenanbau wurde so stark eingeschränkt wie selten zuvor.
Die Sommergerste für die spezielle Verwertung in der Malz- und Brauindustrie galt immer als relativ kleines Marktsegment, teilt der Landvolk-Pressedienst mit. Die Witterung stellte die Anbauer im vergangenen Jahr vor zusätzliche Schwierigkeiten, die vermarktungsfähige Menge schmolz auf 50.000 t zusammen, im Jahr 1999 dagegen verkauften die Landwirte 250.000 t Braugerste. Mälzer und Brauer sorgen sich inzwischen um den Rohstoff, hat Hans-Jürgen Seele beobachtet. Der Landwirt ist Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Niedersächsischen Braugerstenanbaues und appelliert an die Landwirte auf den leichteren Sandböden, das Getreide nicht vollständig aus der Anbauplanung zu verbannen. Er verweist auf EU-Statistiken, wonach die Braugerstenerzeugung im vergangenen Jahr europaweit von 10,8 auf 6,7 Mio. t zurückging. So reduzierte sich analog der niedersächsischen Entwicklung in Deutschland die Erzeugung von 1,5 Mio. t im Jahr 2009 auf 0,8 Mio. t im Jahr 2010 um fast die Hälfte. Seele rechnet angesichts dieser dramatischen Verknappung mit anziehenden Preisen.

Aus dem Markt gibt es inzwischen Reaktionen und Preisofferten, die deutlich über dem Niveau der vergangenen Jahre liegen. Seele empfiehlt den Landwirten, den Markt genau zu beobachten und das Risiko im Verkauf aufzuteilen: Einen Teil der neuen Ernte über Vorverträge absichern und den Rest am besten auf mehrere Verkaufstermine aufsplitten. Bei der Vermarktung der geringen Restmengen aus der Ernte 2009 könnte es aufgrund der so genannten Auswuchsprobleme, die Körner haben dann witterungsbedingt bereits vor der Ernte ihre Keimruhe erstmals durchbrochen, noch manche Enttäuschung geben.

Die Anbaufläche für die als Braugerste verwendete Sommergerste reduzierte sich in jüngster Vergangenheit aufgrund der aus landwirtschaftlicher Sicht unbefriedigenden Erlöse von 20.000 auf etwa 10.000 ha. Auf den leichten Sandböden in der östlichen Region Hannover über die Landkreise Celle, Uelzen, Lüneburg und Peine bis hin nach Gifhorn und Lüchow-Dannenberg war die Braugerste auf beregneten Standorten heimisch. Niedersächsische Braugerste hat aufgrund der homogenen und qualitativ hochstehenden Partien bei den Vermarktern einen erstklassigen Ruf. Die Landwirte sollten sich in diesem Frühjahr auf Empfehlung der Arbeitsgemeinschaft für die Sorte Quench entscheiden, sie erfüllt alle Ansprüche der Verarbeiter und stellt mit ihren Erträgen auch die Landwirte mehr als zufrieden. (LPD)
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