Bonn (agrar-PR) - Auf den nordrhein-westfälischen Äckern hat die Rapsblüte begonnen,
teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit. Zurzeit sieht
man
auf den Rapsfeldern die gelbe Pracht. Das sind in der Regel die Blüten
an den Haupttrieben. Wenn die vier bis sechs Seitentriebe der Pflanzen
blühen,
leuchten die ganzen Felder in kräftigem Sonnengelb, je nach Witterung
zwischen zwei und vier Wochen lang.
Etwa fünf bis zehn Prozent der Blüten werden von Bienen befruchtet,
denen der Raps reichlich Nektar spendet. Aus den Blüten wachsen bis
zum
Juli Schoten mit kleinen, zwei Millimeter dicken Körnern heran, die
einen
sehr hohen Ölgehalt haben. Der Raps ist gut über den Winter gekommen
und normal entwickelt. In guten Lagen können mehr als vier Tonnen Raps
geerntet werden. Die Winterrapsfläche in Nordrhein-Westfalen betrug im
vergangenen Jahr 65 500 Hektar.
Der meiste Raps geht in die Ernährungsindustrie und dient zum
Beispiel
als Grundstoff für Margarine. Bisher wurde in Nordrhein-Westfalen
knapp
ein Drittel als nachwachsender Rohstoff auf stillgelegten Flächen
angebaut
und zum Beispiel zu biologisch abbaubaren Schmierstoffen, Sägeketten-
und Hydraulikölen, aber auch zu Biodiesel verarbeitet. Was in diesem
Jahr
aus dem Raps wird, entscheidet sich nach der Ernte im Handel, denn die
Bauern
sind nach EU-Recht nicht mehr verpflichtet, ihre Äcker stillzulegen
und
müssen deshalb ihren Raps nicht mehr als nachwachsenden Rohstoff
deklarieren.
Raps in der Fruchtfolge tut auch dem Boden gut. Er wird bereits im
August
gesät und entwickelt noch vor dem Winter ein bodendeckendes
Blätterkleid,
das den Acker vor Verschlämmung und Winderosion schützt. Mit ihren
tiefen Pfahlwurzeln greift die Pflanze in die unteren Bodenschichten
ein und
holt Nährstoffe, die vom Regen nach unten ausgewaschen worden sind,
wieder
in den Wurzelbereich der Pflanzen zurück.