10.07.2011 | 08:50:00 | ID: 10068 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Ernteerwartungen deutlich unter dem Durchschnitt

Hannover (agrar-PR) - Auf die Mähdrescher wartet in Niedersachsen in diesem Jahr deutlich weniger Arbeit als in den Vorjahren.
Die Anbaufläche für Getreide fällt mit voraussichtlich knapp 800.000 ha so niedrig aus wie zuletzt 1950. Zudem sind die Ertragserwartungen nach den schwierigen Witterungsverhältnissen deutlich reduziert. „Unsere Bauern rechnen allenfalls mit einer knapp durchschnittlichen Ernte", fasste Landvolk-Präsident Werner Hilse die Besichtigungen der Getreiderundfahrt des Verbandes im Raum Wunstorf in der Region Hannover zusammen. Insbesondere bei Wintergerste und Raps haben die schwierigen Wachstumsbedingungen von der Aussaat im vergangenen nassen Herbst über den kalten Winter bis in den viel zu trockenen Frühsommer hinein die Ertragserwartungen deutlich reduziert.

Der Wintergerste, deren Ernte bei Sommerwetter jetzt losgeht, hat der Regen der vergangenen Tage nicht mehr genutzt, sagte Jürgen Hirschfeld, Vorsitzender des Ausschusses für Pflanzliche Erzeugnisse im Landvolk Niedersachsen. Erste Ernteergebnisse für die Wintergerste aus der vergangenen Woche überraschten die Landwirte allerdings mit recht guten Qualitätsergebnissen, die Erträge dürften jedoch um 15 bis 30 Prozent unter dem Durchschnitt der vergangenen Jahre liegen. Auch der Winterraps sieht deutlich schlechter aus als in anderen Jahren, während der Winterweizen mit den Wetterkapriolen noch am besten zurecht kam. In der Summe gehen erste noch vorsichtige Vorschätzungen von einer Getreideernte in Höhe etwa 5,4 Mio. t, das wären etwa zehn Prozent weniger als das ebenfalls unterdurchschnittliche Vorjahresergebnis. In guten Jahren wurden in Niedersachsen über sieben Mio. t Getreide geerntet.

Obwohl die Marktaussichten als recht günstig beurteilt werden, macht den Landwirten wie auch dem Getreidehandel sowie der Mühlen- und Futtermittelwirtschaft das Auf und Ab der Preise zu schaffen. Ursache dafür sind weniger witterungsbedingte Einflüsse als vielmehr politische und finanzwirtschaftliche Reaktionen. Dazu zählt die Angst vor einer Wirtschaftskrise in den USA ebenso wie schwankende Wechselkurse oder auch die direkten Eingriffe in den Markt, die der russische Staat im vergangenen Jahr über Handelsbeschränkungen ausgelöst hat. Nachdem die Europäische Kommission im Gemeinschaftsmarkt die Weichen in Richtung Liberalisierung gestellt hat, nehmen derartige unkalkulierbare Risiken zu. Über Verträge und das Preisabsicherungsinstrument der Warenterminbörse versuchen die Getreideerzeuger, das Preisrisiko zu minimieren. Das Landvolk Niedersachsen bietet ihnen durch gute Informationen und Marktanalysen dabei Unterstützung an. (LPD)
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