04.04.2011 | 15:23:00 | ID: 8956 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Es wird nicht immer gepflügt

Schwerin (agrar-PR) - Das wendende Pflügen ist eine aufwendige Methode der konventionellen Bodenbearbeitung. Stetig steigende Kosten u. a. für Kraftstoffe lassen immer mehr Landwirte nach Alternativen suchen.
Nach Mitteilung des Statistischen Amtes beinhaltete die Landwirtschaftszählung 2010 erstmals auch eine Bestandsaufnahme zur Bodenbearbeitung und zum Erosionsschutz, deren Ergebnisse jetzt vorliegen.

Im Rahmen der Erhebung landwirtschaftlicher Produktionsmethoden (ELPM) als Bestandteil der Landwirtschaftszählung waren von den Landwirtschaftsbetrieben auch Fragen zur Bodenbearbeitung, zur Fruchtfolge und zum Erosionsschutz zu beantworten.

Von den 3.689 Betrieben, die zur Ernte im Jahr 2010 Ackerland bewirtschafteten, gaben zwei Drittel bzw. 2.469 Betriebe an, dass sie auf zusammen 414.500 Hektar bzw. 38,3 Prozent des Ackerlandes den Boden konventionell gepflügt haben. 2.192 Betriebe, das sind 59 Prozent aller Betriebe mit Ackerland, nutzten auf zusammen 596.900 Hektar bzw. 55,1 Prozent des Ackerlandes die energiesparende pfluglose Vorbereitung der Aussaat, z. B. durch Grubbern und Eggen. Zur pfluglosen Bodenbearbeitung gehören das Mulchsaatverfahren, eine streifenweise Bearbeitung und auch die Bodenbearbeitung in Dammbauweise. Gänzlich ohne Bodenbearbeitung seit der vorausgegangenen Ernte kommt das Direktsaatverfahren aus. Hier wird das Saatgut in das abgeerntete Feld eingedrillt. Lediglich 135 Betriebe auf zusammen 6.800 Hektar nutzten diese spezielle Möglichkeit der Bestellung.

Die Entscheidung, ob gepflügt wird oder nicht, trifft der Landwirt. Sie ist abhängig von der Bodenart, der Vorfrucht, der zu bestellenden Fruchtart, dem Kulturzustand des Bodens, der Witterung, dem Schädlingsbefall und weiteren Faktoren.

Zur Frage nach der Fruchtfolge gaben 520 Landwirtschaftsbetriebe an, dass sie im Zeitraum von März 2007 bis Februar 2010 auf zusammen 37.400 Hektar, das sind 3,5 Prozent des Ackerlandes in Mecklenburg-Vorpommern, dreimal hintereinander auf einzelnen Ackerschlägen die gleiche Fruchtart angebaut hatten.

Die Beantwortung der Frage zum Erosionsschutz führte zu dem Ergebnis, dass im Zeitraum von Oktober 2009 bis Februar 2010 fast 88 Prozent der 1,083 Millionen Hektar Ackerland mit einjährigen Kulturen bedeckt waren. Auf dem überwiegenden Teil dieser Fläche (= 100 Prozent) standen zu fast 86 Prozent Wintergetreide, Winterraps und auch Winterzwischenfrüchte, sowohl zur Futter- oder Biogasgewinnung, aber auch zur Gründüngung. Auf weiteren 14 Prozent war ein Restbewuchs vorangegangener Kulturen vorhanden, z. B. Stoppeln abgeernteter Felder. Völlig ohne Bodenbedeckung, das entspricht dem Zustand nach der Herbstfurche in rauer Scholle, waren 6 Prozent des Ackerlandes. Auf gleichfalls 6 Prozent des Ackerlandes wuchsen mehrjährige Kulturen, wie Feldgras und Klee, auch Erdbeeren und mehrjährige Zierpflanzen. (statistik-mv)
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