20.01.2012 | 12:05:00 | ID: 11945 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Expertenaustausch zur Bekämpfung des Westlichen Maiswurzelbohrers

München (agrar-PR) - Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) nutzt die Vegetationsruhe im Winter zum Austausch über den international wichtigsten Maisschädling, den Westlichen Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera virgifera LeConte).
Bei einer Expertentagung zum Forschungsvorhaben „Bekämpfung des Westlichen Maiswurzelbohrers“ in Freising begrüßte Jakop Opperer, Präsident der LfL, Dr. Wolfgang Zornbach vom Bundeslandwirtschaftsministerium, Friedrich Mayer vom Bayerischen Landwirtschaftsministerium sowie 55 weitere Teilnehmer aus Österreich, Ungarn, Rumänien und Deutschland.

Der aus Amerika stammende und dort wegen seines hohen Schadpotenzials als One-Billion-Dollar-Beatle bezeichnete Maiswurzelbohrer gelangte Anfang der 1990er Jahre nach Europa und tauchte 2007 erstmals in Bayern und Baden-Württemberg auf. Mittlerweile wurde er auch in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz nachgewiesen.

Die ausgewachsenen Käfer fressen bevorzugt die Pollen und die Narbenfäden der Maispflanze, aber auch Blätter und Körner stehen auf ihrem Speiseplan. Treten sehr viele Käfer auf, leiden oftmals die Befruchtung und der Kornertrag unter den Fraßschäden. Noch größere Schäden verursachen die Larven des Käfers.

Wie der deutsche Name verrät, ziehen sie die Pflanzen in Mitleidenschaft, indem sie sich in ihr Wurzelwerk bohren. Dies erschwert dem Mais die Wasser- und Nährstoffaufnahme. Die Folge: Der Mais verliert an Stabilität. Betroffene Pflanzen lassen sich leicht aus der Erde ziehen, oder kippen bei starkem Befall von alleine um.

Im Rahmen der LfL-Tagung stellten die Teilnehmer verschiedene Forschungsprojekte vor. Ein Schwerpunkt lag darauf, wie man den Befall frühzeitig erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten kann. Um eine mögliche künftige Ausbreitung und die daraus resultierenden Risiken besser abschätzen zu können, wurden verschiedene Szenarien simuliert.

Weitere Untersuchungen befassten sich mit den Bekämpfungsmöglichkeiten des Schädlings sowie mit denkbaren Alternativen zu Mais in der Fütterung und als Energiepflanze für Biogasanlagen. Auch die wirtschaftlichen Auswirkungen einer weiteren Ausbreitung des Maiswurzelbohrers auf den Einzelbetrieb wurden von den Experten diskutiert.

Insgesamt 23 Projekte laufen seit 2009 über einen Zeitraum von vier Jahren in Zusammenhang mit dem Forschungsvorhaben „Bekämpfung des Westlichen Maiswurzelbohrers“. Das Ziel dieser wissenschaftlichen Arbeiten ist es, die dringend benötigte Grundlage für Beratungsempfehlungen zu schaffen, die weiterhin einen für den Landwirt wirtschaftlichen und für die Gesellschaft insgesamt ökologisch vertretbaren Maisanbau ermöglichen. (lfl)
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