13.03.2023 | 20:04:00 | ID: 35745 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Faszination Baumknospe

Erfurt (agrar-PR) - Im Frühjahr erwecken Licht, Wärme und Wasser die Baumknospen. Selten lässt sich das Geheimnis des Lebens so anschaulich betrachten und verstehen
Seit der letzten Eiszeit vor etwa 12.000 Jahren ist der biomechanische Ablauf an Bäumen zum Frühjahr nahezu identisch: Über den Winter geschützte Baumknospen werden durch Licht, Wärme und Wasser erweckt und verhelfen den Waldbäumen zu Wachstum. Wurde dies noch vor einer Menschengeneration mit Respekt und Demut beobachtet, ist im Zeitalter des Internets der Dinge und der zunehmenden Entfremdung vor allem junger Menschen von faktenbasiertem Naturwissen die Faszination dieser elementaren Vorgänge weitgehend verblasst. Dabei verbirgt sich hinter diesem wenige Tage andauernden Prozess schlicht und einfach das Geheimnis des Lebens.

Jeder Baum hat seine typische Knospe
„Knospen gibt es so viele verschiedene, wie es Bäume gibt. Forstleute können einen Baum allein aufgrund seiner Knospen identifizieren, auch ohne grünes Blatt, ohne Nadel, ohne Rinde. Neben Größe, Form und Farbe spielt auch die gegenseitige Anordnung der Knospen am Trieb eine wichtige Rolle“, erläutert Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Schon im Herbst werden die Knospen in den Trieben der Bäume vorbereitet, um dann im Frühjahr zu erwachen und diese wachsen zu lassen. Damit das passiert, wird die Knospe im Winter gegen Wasser, Kälte und Schadinsekten geschützt. Das geschieht mittels Schuppen, die die Knospe umhüllen und mechanisch schützen, und durch ein klebriges Sekret aus Harz und Gummi, das zur Abdichtung dient. Einige Knospen sind zusätzlich behaart.

Knospen sind vielfältig und durchaus robust
Knospen sind dicht aufeinanderliegende, sehr kleine Blattorgane. Bis zu vier Zentimeter groß sind die rötlich-braunen Knospen der Rosskastanie, während die Eiche über orange-braune, eiförmige und zugespitzte Knospen verfügt, die am Zweigende oft gehäuft auftreten. Während die Knospen der Esche mattschwarz sind, sind die Knospen des Ahorns oder etwa der Fichte fast grasgrün. Beide sind im Durchmesser größer, als der sie tragende Trieb. Die Knospen der Buche, häufigste Laubbaumart Thüringens, sind lanzettartig zugespitzt und rötlichbraun. Werden Knospen von Tieren abgefressen, etwa durch Rehwild, entsteht an der Pflanze ein Schaden, der zum Absterben z. B. eines Laubbaumes führen kann. Auch dies zeigt, wie wichtig Knospen für das Überleben der Pflanze ist.

Ein einfacher Zweig auf der Fensterbank birgt das Geheimnis des Lebens
Wer dieses Naturschauspiel aus nächster Nähe beobachten will, holt sich ein paar Zweige. Diese in Wasser auf die sonnige Fensterbank gestellt, zeigen sich die Zusammenhänge nach wenigen Tagen. Sobald das Wasser in die Triebe geflossen ist, brechen die Knospen auf und das Grün kommt zum Vorschein. Unsere Altvorderen haben am 4. Dezember, dem katholischen Barbaratag, Kirsch- oder Apfelzweige geschnitten, die dann an Weihnachten blühten.
So lässt sich mit geringem Aufwand insbesondere Kindern und Jugendlichen ein faszinierender Aspekt der natürlichen Lebensvorgänge vor Augen führen. Beeindruckende Naturmomente - auch ohne Display oder Bildschirm.

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