24.06.2009 | 00:00:00 | ID: 942 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Ganzpflanzensilage: Häcksler statt Mähdrescher

Oldenburg (agrar-PR) - Korn und Stroh zusammen als Rinderfutter ernten
Nicht immer ist es der Mähdrescher, der Getreidefelder aberntet. Gelegentlich wird auch der gesamte Bestand, also Körner und Stroh, von einem Häcksler geerntet und zu einer so genannten Ganzpflanzensilage (GPS) verarbeitet. Dazu wird das Häckselgut in einen Haufen gefahren, verdichtet und luftdicht abgedeckt, erklärt die Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Mit der Verfütterung an Milchkühe und Bullen kann etwa vier Wochen nach der Silierung begonnen werden.  

Diese Form der Getreideernte ist immer dann interessant, wenn in Rindvieh-Betrieben das Futter knapp wird oder das Getreide nicht den erhofften Ertrag verspricht. In Niedersachsen ist GPS wenig verbreitet. Da aber regional in einigen Getreidebeständen bereits Trockenschäden zu beobachten sind, werden in diesem Jahr wohl mehrere Landwirte ihr Getreide als Futter einsilieren. In anderen Regionen wie Brandenburg oder Schleswig-Holstein ist GPS bereits fester Bestandteil in der Rinderfütterung.  

Weizen ist besonders geeignet für die GPS-Produktion. Auch Gerste lässt sich gut einsilieren, wird aber von den Tieren wegen der Grannen nicht so gerne gefressen. Roggen und Triticale kommen aufgrund ihres ungünstigen Korn-Stroh-Verhältnisses als GPS weniger in Frage.  

Optimaler Zeitpunkt für die GPS-Ernte ist die Teigreife des Getreides. Die Halmknoten sind dann noch grün, und das Korn lässt sich mit dem Fingernagel eindrücken, ohne dass es spritzt. Dieser Termin liegt etwa zwei bis drei Wochen vor dem eigentlichen Mähdrusch.  

Bei der Ernte zerkleinert der Häcksler die Getreidepflanzen zu etwa 8 mm großen Teilstücken. Bei diesem Prozess müssen Halme, Knoten und Körner angerissen werden, denn nur so können Nährstoffe und Energie vom Tier verdaut werden. Auch die sorgfältige Silierung, bei der Milchsäurebakterien als Hilfsmittel eingesetzt werden können, entscheidet mit über die spätere Qualität des Futters.
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