03.08.2018 | 15:25:00 | ID: 25678 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Herausforderungen der Rapssaison 2018 und Ertragstendenz

Stuttgart (agrar-PR) - Viele deutsche Rapsanbauer stellten sich in dieser Saison schwierigen Bedingungen, die sowohl durch die Wetter- und Wachstumsbedingungen als auch durch die aktuell unsichere Marktlage hervorgerufen wurden.
Diese Schwierigkeiten betreffen allerdings auch viele andere Bereiche der Landwirtschaft: Die schwankenden Witterungsbedingungen wirken sich auf das Wachstum vieler Pflanzenkulturen aus, der Weltmarkt hängt von der politischen Situation ab. Im Vergleich mit anderen Kulturen ist Raps aber dennoch sehr rentabel, denn der Anbau dieser Pflanze bietet viele Vorteile.

Die Herausforderungen dieser Rapssaison zeigten sich schon bei der Aussaat, die in einigen Regionen unter ungünstigen Bedingungen stattfand. Im Winter etablierten sich einige Bestände nur mit Verzögerung und zeigten aufgrund der Witterungsbedingungen ein langsameres Wachstum sowie eine schlechtere frühe Wurzelentwicklung. Darauf folgte ein Frühjahr, das in verschiedenen Regionen Deutschlands von Verzögerungen und Verlusten in der Blüte gezeichnet war, die unter anderem durch die physiologische Knospenwelke und durch Insektenschäden hervorgerufen wurden.

Ungleichmäßige Reife der Rapsschoten

Eine vorteilhafte Eigenschaft des Raps ist seine hohe Kompensationsfähigkeit. Diese kann nach Schäden an den Blüten jedoch auch zu einem ungleichmäßigen Abreifen der Schoten führen, was bei der Ernte Verluste durch platzende Schoten oder durch Ausfallraps sorgen kann. Um diesen Ernteverlusten vorzubeugen haben Landwirte unter anderem die Möglichkeit, schotenplatzfeste Sorten Hybridraps anzubauen. Saatgutunternehmen wie DEKALB züchten diese mit dem Ziel, ein spätes Abreifen der Schoten und somit Flexibilität bei der Ernte zu erreichen. Hybridrapssorten zeigen zudem eine höhere Resistenz gegenüber verschiedenen Krankheiten und Schädlingen.

Raps in der Fruchtfolge

Bodenkrankheiten wie Schwarzbeinigkeit, Mutterkorn und Fusarium können durch ein gutes Fruchtfolgemanagement wirksam bekämpft werden. Landwirte, die beispielsweise eine Pause von der Getreideproduktion einlegen, können außerdem Schäden durch Insekten eindämmen. Als Winterzwischenfrucht in der Fruchtfolge hilft Raps übrigens auch, die Bestände der Folgekulturen gesund zu halten, denn die Pflanzen bedecken den Boden 11 Monate lang und begrenzen so die Wind- und Wassererosion im Winter und den damit verbundenen Nährstoffverlust. Der Auswaschung von Nitrat wird wird durch die Rapswurzeln vorgebeugt, die zudem dem Boden belüften. Außerdem bekämpft Raps auf natürliche Weise und ohne zusätzliche Arbeitskosten viele Unkräuter und ist eine sehr nützliche Kultur für Wildtiere und Vögel.

Ausblick auf die Ertragssituation 2018

Nach dieser schwierigen Saison warten nun viele Landwirte gespannt auf die Ergebnisse der Landessortenversuche für Raps, um die Rentabilität der eigenen Sorte zu prüfen und die richtige Sorte auszuwählen. Vorläufige Ergebnisse sind teilweise schon verfügbar, zum Beispiel bei einigen Saatgutunternehmen und in Bundesländern wie Sachsen.

Gleichzeitig wirken sich die Bedenken um die europäische Erntesituation auf die Rapspreise an der Pariser Terminbörse (MATIF) aus: Diese zeigen seit Ende April einen Aufwärtstrend, nur unterbrochen durch eine kurzen Gegentrend in der ersten Junihälfte, und markieren momentan die höchsten Werte seit November 2017. Im Gegensatz zu anderen Pflanzenkulturen, die vorwiegend exportiert werden, ist Raps im heimischen Markt sehr gefragt, denn Europa liegt in der Produktion von Pflanzenölen noch weit unter der Selbstversorgungsgrenze. Das sichert die Nachfrage und führt zu einer höheren Toleranz gegenüber Schwankungen am Weltmarkt. Raps kann zudem zu Biodiesel verarbeitet wird, einem Kraftstoff der immer öfter angewandt wird.

Pressemeldung Download: 
Agrar-PR
Agrar-PR
Postfach 131003
70068 Stuttgart
Deutschland
Telefon:  +49  0711  63379810
E-Mail:  redaktion@agrar-presseportal.de
Web:  www.agrar-presseportal.de
>>>  Pressefach


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.