16.05.2012 | 08:05:00 | ID: 12980 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Kalter Februar verursachte hohe Schäden an Winterweizen und -gerste

Bad Ems (agrar-PR) - Deutliche Anbauverschiebungen auf dem Ackerland
Der sehr kalte Februar hat der Winteraussaat in Rheinland-Pfalz stark zugesetzt. Mit dem Vegetationsbeginn im März zeigten insbesondere mit Winterweizen und Wintergerste bestellte Flächen deutliche Schäden aufgrund der starken Fröste im Februar, wie das Statistische Landesamt jetzt mitteilte. Durch das Fehlen der dämmenden Schneedecke kam es hierbei zu einem extremen Durchfrieren der oberen Bodenschicht (Kahlfrost) und infolgedessen zu einer massiven Beeinträchtigung der Winteraussaat. Auf fast jeder Fünften im Herbst mit Winterweizen (18 Prozent) und Wintergerste (19 Prozent) bestellten Fläche waren die Schäden so groß, dass ein Umbruch der Fläche erfolgte. Beim Winterraps, der normalerweise frostempfindlicher als Winterweizen ist, wurden nur gut 4 Prozent der Flächen umgebrochen. Viele der nicht umgebrochenen Flächen weisen ebenfalls Schäden auf, die zu Mindererträgen führen werden. Regional sind besonders die Höhengebiete betroffen, da hier die Temperaturen tiefer lagen als in den Anbaugebieten entlang des Rheins.

Die Auswinterungen führten zu einer deutlich geänderten Nutzung der Ackerfläche. Die Winterweizenfläche beträgt dieses Jahr nur 90.000 Hektar. Das sind im Vergleich zur Anbaufläche des Vorjahres fast 21 Prozent weniger. Ohne Berücksichtigung der umgebrochenen und mit anderen Kulturen bestellten Flächen, hätte der Rückgang nur gut fünf Prozent betragen. Die Wintergerstenfläche beläuft sich auf rund 29.000 Hektar (Minus 18 Prozent). Deutlich zulegen konnte die Sommergerste, die erst im Frühjahr ausgesät wird. Die Anbaufläche stieg auf 57.000 Hektar (plus 28 Prozent). Neben Sommergerste wurde auf ausgewinterten Flächen Sommerweizen gesät, der demnach auf rund 9.000 Hektar kommt. Eine weitere Alternative, mit der die ausgewinterten Flächen bestellt werden, ist Silomais, dessen Anbaufläche um 17 Prozent auf 36.000 Hektar stieg.

Die Angaben basieren auf den Angaben von rund 370 Ernte- und Betriebsberichterstattern, die auf freiwilliger Basis über die Entwicklung der Anbauflächen und Erträge berichten. Die obigen Angaben müssen aufgrund der vergleichsweise begrenzten Zahl an Berichterstattern noch als vorläufige Anbautendenzen angesehen werden. Vorläufige Ergebnisse über den tatsächlichen Anbau auf dem Ackerland liefert die Bodennutzungshaupterhebung Ende Juli 2012.

Autor: Jörg Breitenfeld (Referat Landwirtschaft, Umwelt)

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